Chronik

Hitze: Einsatzrekord für Berufsrettung

Die hohen Temperaturen haben am Montag zu einem Einsatzrekord bei der Wiener Berufsrettung geführt. Die Teams mussten 1.191 Mal ausrücken, oftmals aufgrund hitzebedingter Notfälle.

Sonst gebe es durchschnittlich 800 bis 900 Einsätze binnen 24 Stunden, hieß es am Dienstag in einer Aussendung der Wiener Berufsrettung. „Hitze belastet den menschlichen Organismus stark. Wenn Hitzewellen über mehrere Tage andauern und Tropennächte bringen, ist der Körper besonders belastet“, erklärte Mario Krammel, Chefarzt der Berufsrettung Wien, in der Aussendung.

Die Folgen der hohen Temperaturen sind je nach Alter und Vorerkrankungen unterschiedlich und reichen vom leichten Schwindel und Kreislaufversagen bis hin zum Hitzschlag. Im Extremfall können dabei Nierenversagen, Hirnödeme und Krämpfe die Folgen sein.

Viele Getränke, leichte Kleidung

Die wichtigsten Tipps der Berufsrettung um mit der heißen Witterung gut umzugehen: viel trinken (aber keine alkohol- und koffeinhaltigen Getränke), leichte und durchlässige Kleidung, in der prallen Sonne eine Kopfbedeckung tragen, möglichst im Schatten aufhalten und anstrengende Arbeiten bzw. Sport für die Morgen- oder Abendstunden einplanen.

Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) geht inzwischen davon aus, dass der Juni 2021 mit großer Wahrscheinlichkeit einer der zehn heißesten Juni-Monate der Messgeschichte werden wird. „Vom dritten bis zum zehnten Platz ist derzeit noch alles möglich. Nur der erste und der zweite Platz sind außer Reichweite, denn 2019 und 2003 war der Juni deutlich heißer“, lautet die Prognose von ZAMG-Meteorologe Alexander Orlik unter Berücksichtigung des Trends für den restlichen Monat.

Der Juni 2021 bestätigt damit auch den Trend der vergangenen Jahre. Unter den zehn wärmsten Juni-Monaten der 254-jährigen Messgeschichte sind acht aus den 2000er-Jahren. Die Top Ten der wärmsten Juni-Monate sind derzeit: 2019, 2003, 2017, 1811, 2002, 1822, 2007, 2012, 2018, 2008.

Zahl der Hitzetage deutlich gestiegen

Auch die Anzahl der Hitzetage mit mindestens 30 Grad ging in den vergangenen Jahrzehnten deutlich nach oben: Im Zeitraum 1961 bis 1990 gab es zum Beispiel in den meisten Landeshauptstädten in einem durchschnittlichen Juni ein bis zwei Hitzetage, im Zeitraum 1991 bis 2020 waren es bereits drei bis fünf Hitzetage.

Der Juni 2021 liegt bereits jetzt in allen Landeshauptstädten über dem ohnehin schon sehr hohen Niveau der letzten 30 Jahre. Da bis Ende des Monats noch ein paar Tage über 30 Grad zu erwarten sind, könnte sich in einigen Regionen die Zahl der Hitzetage den Rekordwerten für Juni nähern, vor allem im Osten Österreichs.

In Wien wird die Hitzewelle in den nächsten Tagen weitergehen. Laut Prognose werden die Temperaturen bis Donnerstag tagsüber bis zu 35 Grad erreichen, am Donnerstagabend sind auch Gewitter möglich. Am Freitag werden nach derzeitiger Prognose unter 30 Grad Höchstwert erwartet – mehr dazu in wetter.ORF.at.