Junge Person sitzt am Wasser und schaut auf Handy, dahinter Skyline
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

CoV legt Missstände bei Jugendlichen offen

Im Zeichen der CoV-Pandemie ist das „herausfordernde“ Vorjahr für die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KJA) Wien gestanden. Im Jahresbericht 2020 ist von besonders negativen Folgen die Rede. Es wird appelliert, Kinderrechte künftig in den Fokus zu rücken.

Schulen und Freizeiteinrichtungen geschlossen, Kontakte zu Familie und Freunden eingeschränkt: Das setzte Kindern und Jugendlichen besonders zu. Hinzu sind laut dem Bericht mehr Streitigkeiten und Gewalt zu Hause gekommen. Durch die Ausbreitung der Covid-19-Pandemie und die Gegenmaßnahmen der Regierung seien die Missstände in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen noch deutlicher als sonst zutage getreten.

Außerdem kritisierte die Kinder- und Jugendanwaltschaft, dass man bei politischen Entscheidungen nicht auf die Bedürfnisse junger Menschen eingegangen sei. Immerhin seien in Wien 3.400 Jugendliche im Alter bis 21 Jahren angezeigt worden, weil sie gegen Coronaauflagen verstoßen hätten. Auch die Arbeit der Anwaltschaft selbst habe sich durch die Pandemie erschwert. Persönliche Beratungen hätten ins Internet verlegt oder telefonisch durchgeführt werden müssen.

Pandemie und ihre Folgen als vorrangiges Thema

Darüber hinaus berichtet die KJA wie gewohnt, aber mit neuer Struktur und neuer Gestaltungsform, über ihre Tätigkeitsschwerpunkte und die zentralen Herausforderungen. Dabei erwiesen sich einige Themen als „Dauerbrenner“. Für die Kinder- und Jugendanwaltschaft zeigt sich somit, dass diese Wiederholungsschleife deutlich den dringenden Handlungsbedarf aufrechterhält.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet ein Thema, das als Querschnittsmaterie alle Arbeitsbereiche betrifft und im Jahr 2020 vor allem durch die Rolle der Kinder- und Jugendanwaltschaft im Rahmen der Wiener Kinder- und Jugendstrategie an Bedeutung gewonnen hat: die Partizipation von Kindern und Jugendlichen in sämtlichen Lebensbereichen.

Ausblick auf 2021

Der Bericht schließt mit einem Ausblick auf das Jahr 2021. Gilt der Ausnahmemodus weiter, brauche es eine gute Strategie. Dazu muss das Wohl der Kinder und Jugendlichen bei der Krisenbewältigung ausnahmslos berücksichtigt und ihr Recht auf Mitgestaltung und Mitentscheidung bei ihren elementaren Bedürfnissen gewahrt werden. Die Arbeit der Kinder- und Jugendanwaltschaft habe im Vorjahr stark an Dringlichkeit gewonnen. Es sei höchst an der Zeit, die Kinderrechte in den Fokus zu rücken, denn Kinderrechte würden keinen Lockdown kennen, so die Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien.