Bürgermeister Michael Ludwig und SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner mit Maske
APA/Georg Hochmuth
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Politik

SPÖ: Ludwig will strategische Fragen klären

Nach dem für die SPÖ enttäuschenden Bundesparteitag ist Bürgermeister Michael Ludwig dafür, bei einem Treffen strategische Fragen zu klären. Wenig Interesse habe er, herauszufinden, welche Delegierten Pamela Rendi-Wagner nicht unterstützt haben.

Er berichtete am Montag, dass er vorgeschlagen habe, dass die SPÖ bald im Rahmen eines Treffens über strategische Fragen reden solle. „Ich glaube, es ist gut, wenn sich die SPÖ auf die zentralen Themen der Sozialdemokratie konzentriert. Das ist die Bewältigung der Coronakrise, die Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort und den Arbeitsmarkt, aber auch Verbesserungen im Bereich des Bildungssystems“, sagte Wiens SPÖ-Landesvorsitzender, Bürgermeister Michael Ludwig.

Die Themen, die die SPÖ als politische Organisation zu bewältigen hätten, würden auf der Hand liegen, gab der Wiener Landesparteichef zu bedenken. Er sei überzeugt, dass Rendi-Wagner starke Unterstützung auch aus den Bundesländern genieße, um die Position „ernsthaft auszuüben“ und sich als Spitzenkandidatin einer etwaigen Nationalratswahl zustellen. An Gerüchten, dass etwa die Wiener SPÖ-Stadträte Peter Hacker (Gesundheit) oder Peter Hanke (Finanzen) bereitstünden, sei „nichts dran“, beteuerte Ludwig.

„Keine Gedanken“ über Abstimmung

Wenig hält er davon, nachzuforschen, welche Delegierten der Bundesparteichefin die Unterstützung versagt haben. „Ich würde sehr empfehlen, da keine Gedanken daran zu verschwenden, wer in einer geheimen Abstimmung sich wie entschieden hat. Das halte ich für völlig sinn- und zwecklos“, sagte Ludwig am Montagnachmittag im Gespräch mit Journalisten. Er habe selbst bei Abstimmungen Streichungen erhalten: „Und ich habe nie eine Sekunde daran verschwendet, darüber nachzudenken, weil das einfach sinnlos ist und das Herz beschwert.“

Enttäuschung und klar nach außen kommunizierte Rückendeckung für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner ziehen sich durch die Reaktionen der Ländervertreter der Partei. Rendi-Wagner hatte am SPÖ-Parteitag am Samstag nur das magere Ergebnis von 75 Prozent erreicht – mehr dazu in oesterreich.ORF.at