Kino im Augarten
Filmfestival Austria Sabine Maier
Filmfestival Austria Sabine Maier
Kultur

Wiener Filmfestivals unter freiem Himmel

Cineasten, Musikfans und Animationsliebhaber: Nicht nur für sie bietet der Kinosommer unter freiem Himmel in diesem Sommer ein umfangreiches Programm. Die Rede ist nicht vom Rathausplatz, sondern von Leinwänden zwischen Hauptbibliothek und der Arena Wien.

Im Juli starten die Wiener Open-Air Kinos in die neue Saison, allen voran das Filmfestival auf dem Rathausplatz. Doch nicht nur dort flimmern in lauen Sommernächten unter freiem Himmel Filme über die Leinwand. Auch andere Veranstalter bieten in der Stadt ein vielfältiges Programm: Systemsprenger, The Rocky Horror Picture Show und Chihiros Reise ins Zauberland. Die Wiener Open Air Kinos bieten Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme für jeden Geschmack, so wie etwa das Kino am Dach bei der Hauptbücherei. Bis September gibt es dort unter anderem Nomadland oder Bohemian Rhapsody zu sehen. Tickets gibt es online.

Freien Eintritt haben die Besucher des einzigen Wanderkinos in Wien, dem VOLXkino. In Parkanlagen, zwischen Gemeindebauten, auf öffentlichen Plätzen und Märkten, am Gürtel oder am Stadtrand: Das Kino zieht bereits die 32. Saison durch die Stadt und kommt heuer erstmals auch in die Paltaufgasse/U3 Ottakring. Zu sehen ist eine breite Auswahl an aktuellen und erfolgreichen Spiel- und Dokumentarfilmen, meist abseits des Mainstreams. Ein Schwerpunkt heuer sind Werke von Regisseurinnen.

Nomadland im Augarten

Wieder mit dabei ist auch das „Wien wie noch nie“ Freiluftkino im Augarten. Filme von Saturday Night Fever, The Rocky Horror Picture Show und Nomadland oder Death of a ladies’ man, Der Rausch und First Cow sind von 1.7. bis 29.8. zu sehen. An 60 Abenden führt die Reise durch die Welt des österreichischen und internationalen Filmschaffens. Hommagen an Frances McDormand, eine Musikfilm-Reihe, Favorites der Viennale sowie Previes und Premieren füllen das Programm.

Mondlandung im Studio beim Belvedere

Das Belvedere 21 wird auch diesen Sommer wieder zum Open-Air-Kino: Unter dem Titel „Träume, die die Welt verändern“ zeigt man im Skulpturengarten bis 1. August verschiedene Spiel- und Dokumentarfilme aus Österreich. Die Reihe findet mittlerweile zum fünften Mal statt, teilte man am Montag mit. Beginnzeit ist jeweils Freitag, Samstag und Sonntag um 21 Uhr.

Inhaltlich stelle man sich im zweiten Jahr der Pandemie die Fragen: „Wovon haben wir als Gesellschaft einmal geträumt? Wovon träumen wir heute?“ Darüber philosophieren lässt sich nach dem Genuss von Klassikern wie Michael Hanekes „Caché“ oder Maria Schraders „Vor der Morgenröte“. Ebenfalls am Programm stehen Filme von Sudabeh Mortezai („Macondo“), Michael Glawogger („Workingman’s Death“), Maren Ade („Toni Erdmann“) oder Hans Weingartner („Die fetten Jahre sind vorbei“).

Nichtorte, Schubladendenken und Science Fiction

Bei der Arena Wien statt am Karlsplatz findet heuer das zweiwöchige Film- und Freiluftfestival „Kaleidoskop“ statt. Versprochen wird nicht weniger als „ein in allen Facetten des Kaleidos­kops schillerndes Filmfest“: 15 Sommerabende, 15 Filme, 15 von Filmschaffenden, Künstlerinnen und Künstlern gestaltete Intros, die auf der Bühne vielfältige Zugänge zu den filmischen Arbeiten eröffnen. Die Filme erzählen von Sehnsuchtsorten und Nichtorten und machen vielgestaltige Lebenskonzepte erfahrbar.

Im MuseumsQuartier gibt es zur Premiere des Festivals „frame(o)ut“ die österreichische Produktion Soldat Ahmet (2021) von Jannis Lenz. Sein Langfilmdebut ist ein humorvolles und berührendes Portrait, das mit dem eigenen Schubladendenken über Männlichkeit und Lebensentwürfe konfrontiert. An 16 Spielabenden sind aktuelle heimische und internationale Spiel- und Dokumentarfilme zu sehen. Eine „außergewöhnliche queere Retrospektive der Sonderklasse“ wird aus Filmen wie Always Amber, Born in Flames oder Wildness gebildet.

Das Open-Air-Kurzfilmfestival dotdotdot im Garten des Volkskundemuseums bietet besondere Kinofreuden. An 15 Filmabenden jeweils Sonntag, Montag und Dienstag können zum frei wählbaren Eintrittspreis aktuelle Filme genossen werden. In dem musikalischen, zur Gänze auf Super-8-Filmmaterial gedrehten Roadmovie Letter from a friend begleitet Stefanie Weberhofer den österreichischen Singer-Songwriter und Filmemacher Renato Unterberg auf biografischen Stationen zwischen Österreich und Indien. Herzstück der heurigen Festivalausgabe ist eine lustvolle Durchmessung des Science-Fiction-Genres unter dem Titel This time tomorrow.