Die Organisation war im November des Jahres davor von amerikanischen Wohlfahrtsverbänden als „Cooperative for American Remittances to Europe“, kurz C.A.R.E., gegründet worden.
Alleine 70 Prozent der Kinder waren hier unterernährt, wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer Pressekonferenz erläuterte. Auch bei den Erwachsenen sei die Situation nach dem Krieg nur unwesentlich besser gewesen. Statt der empfohlen 1.500 Kalorien mussten diese im Durchschnitt mit 700 Kalorien pro Tag auskommen. Wien galt als die hungrigste Großstadt Europas.
Seife, Butter und Konserven
Insgesamt 1 Million Care-Pakete wurde in Österreich verteilt. Nach Angaben der Hilfsorganisation hat im Durchschnitt jeder siebente Österreicher ein solches Paket erhalten. Ursprünglich waren die Pakete als Versorgungsration für amerikanische Soldaten vorgesehen. Somit waren anfangs Güter aus Armeebeständen in den Kisten zu finden.
Die ersten Lieferungen enthielten unter anderem Fleisch- und Gemüsekonserven, Zucker, Kaffee, Cornflakes, kondensierte Milch, Butter und Käse. Später gab es auch Medikamente, Seife oder Bekleidung. Letztendlich wurde die Aktion Teil des Marshall-Plans, also des Unterstützungsplans für den Wiederaufbau Europas.
Care in 104 Ländern aktiv
Die Geschäftsführerin von Care-Österreich, Andrea Barschdorf Hager, warnte davor zu glauben, dass derartige Hilfen nun nicht mehr benötigt werden. „Die Armut ist zurück, nicht nur bei uns, auch global betrachtet.“ Kriegerische Auseinandersetzungen, Klimafolgen und die Coronapandemie würden weltweit für Not sorgen. Aktuell helfe Care in 104 Ländern, berichtete sie. In Einsatz ist man etwa südlich der Sahara, in Ländern Asiens wie in Bangladesch oder auch in Syrien. 2020 hat die Organisation laut eigenen Angaben weltweit rund 92 Millionen Menschen unterstützt.