Seit dem Wochenende gibt es beim Filmfestival auf dem Rathausplatz die Möglichkeit für CoV-Impfungen ohne Termin. Wegen des Andrangs wurde eine zweite Impflinie eingerichtet. Seit Montag wird außerdem ohne Termin im Austria Center geimpft. Bis 19.00 Uhr waren „knapp 900 Leute“ gekommen, um die unkomplizierte Impfvariante in Anspruch zu nehmen. Das teilte ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auf Nachfrage von wien.ORF.at mit.
Insgesamt sind 1.500 Dosen pro Tag für die Aktion vorgesehen, berichtete er. Menschen, die regulär einen Termin gebucht haben, sollen deswegen nicht in einer längeren Schlange stehen, wurde betont. Die Interessenten, die zur Sonderaktion erscheinen, werden in eine andere Halle geleitet.
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Auch Zweitstich ohne Impftermin
Bis Sonntag können sich bei der am Montag gestarteten Impfaktion ohne Termin im Austria Center Interessierte, die bisher noch nicht drangekommen und älter als 18 Jahre alt sind, impfen lassen. Zur Anwendung kommt dabei das Präparat von AstraZeneca. Wichtig für den schnellen Ablauf ist, dass man einen ausgefüllten Imffragebogen mitbringt. Für den Notfall liegen aber auch Fragebogenzettel auf.
Der Zweitstich soll vier Wochen später erfolgen. Man bekomme aber keinen zweiten Impftermin, sondern nur den Hinweis, in vier bis zwölf Wochen einfach wiederzukommen, berichtete Radio Wien am Montag.
Ansturm auf Impfbox am Rathausplatz
Das Interesse am neuen Impfangebot auf dem Rathausplatz erwies sich bereits am Wochenende als sehr groß: Geplant war, pro Öffnungszeit 200 Personen zu impfen, aber allein am ersten Tag waren es 281 Personen, zog ein Sprecher von Hacker am Sonntag ein erstes Resümee. Sonntagnachmittag wurde daher eine zweite Lane eingerichtet, um die Kapazitäten an Ort und Stelle zu verdoppeln. Derzeit ist das Impfen auf dem Rathausplatz täglich zwischen 17.00 und 22.00 Uhr möglich.
Reger Andrang auf CoV-impfung ohne Termin
Nicht nur auf dem Rathausplatz ist der Andrang zu CoV-Impfungen ohne Termin seit dem Wochenende groß. Auch zum Austria Center strömten am Montag zahlreiche Wiener, um sich ganz ohne Voranmeldung impfen zu lassen.
„Mit Impfungen zu den Leuten kommen“
Es gibt aber Überlegungen, die Öffnungszeit der Impfbox auszudehnen. Der Sprecher des Gesundheitsstadtrats kündigte zudem weitere derartige mobile Impfmöglichkeiten ohne Anmeldung an: „Wir werden auch weitere Aktionen über den Sommer planen, wo wir mit Impfungen zu den Leuten kommen.“ Und weiter: „Wir haben mit einer guten Nachfrage gerechnet, aber es war doch ein überraschend starker Andrang. Es freut uns natürlich, dass die Impfbereitschaft nach wie vor hoch ist in der Wiener Bevölkerung“, so der Sprecher. Weggeschickt wurde niemand, betonte er.
Vielmehr gab es für die Wartenden das optionale Angebot, mit einer Bestätigung entweder sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt zur Impfstraße im Austria Center Vienna zu fahren, um sich dort ohne Termin impfen zu lassen. Diese Möglichkeit nahmen am Sonntag 75 Personen in Anspruch.
Zweitstich im Austria Center
Die Impfbox auf dem Rathausplatz wurde im Zuge des Filmfestivals errichtet, das derzeit dort stattfindet und am Samstag eröffnet wurde. Für alle über 18 Jahre gibt es den nur einmal erforderlichen Impfstoff von Johnson & Johnson, für alle unter 18 Jahren wird der Impfstoff von Biontech und Pfizer angeboten. Der Zweitstich erfolgt in diesem Fall im Austria Center Vienna. Jene Personen, die das optionale Angebot in der Warteschlange für den Stich im Austria Center angenommen haben, werden dort ebenfalls mit Johnson & Johnson geimpft, wie es in der Impfbox der Fall gewesen wäre.
Ein Hinweis seitens der Stadt: Man muss nicht mit leerem Magen zur Impfung kommen. „Ein kleiner Snack davor und ausreichend Wasser trinken schadet nicht. Gerade bei der Hitze ist es gescheit, nicht unterzuckert zur Impfung zu kommen.“
Epidemiologin: „Ändert nichts an Impfbereitschaft“
Eva Schernhammer, Leiterin der Epidemiologie an der MedUni Wien, glaubt unterdessen nicht, dass die Impfaktionen ohne Termin die Impfbereitschaft in der Bevölkerung steigen lässt: „Im Prinzip glaube ich nicht, dass das etwas an der Impfbereitschaft generell ändert, sondern dass das denen (eine Impfung, Anm.) ermöglicht, die gerne geimpft werden wollen und noch länger hätten warten müssen“, so Schernhammer am Montag im Ö1-Morgenjournal-Interview.
Das Wichtigste sei, dass möglichst viele Menschen geimpft werden können – „jetzt, wo man eine relativ stabile Lage“ habe. Ihr Eindruck sei, dass in Österreich eine sehr hohe Impfbereitschaft vorherrsche, zeigte sich die Virologin erfreut.