Die Wiener Covid-19-Projektleiterin Ursula Karnthaler
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Coronavirus

Stadt hält an Testpflicht für Kinder fest

Die verschärften CoV-Testmaßnahmen für Kinder sorgen weiter für Kritik. Die Wiener Covid-19-Projektleiterin Ursula Karnthaler verteidigt die Maßnahmen. „Corona ist leider noch nicht vorbei“, sagte Karnthaler.

In Wien sind derzeit nur 69 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren positiv auf das Coronavirus getestet. Dennoch gilt im Gegensatz zu Restösterreich eine Testpflicht für diese Altersgruppe. Das sorgte für teils heftige Kritik – mehr dazu in Kritik an Testpflicht für Kinder.

„Eigentlich ein Schwachsinn. Meine Meinung ist, das sind Kinder, die sollte man nicht unnötig dem Stress aussetzen“, so der Vater eines zehnjährigen Buben. Die Mutter einer Zehnjährigen meinte: „Mit Zehnjährigen kann man das noch diskutieren, mit Sechsjährigen weniger. Also ich finde, das ist schon eine drastische Maßnahme, die man sich vielleicht nochmal überlegen sollte, ob es wirklich gerechtfertigt ist.“

Protest gegen CoV-Testpflicht für Kinder

Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss getestet sein: Das gilt in Wien seit Kurzem auch für Kinder ab sechs Jahren. Das heißt: Wer ins Bad, in den Zoo und ins Feriencamp will, braucht einen negativen CoV-Test. Viele Kinder und deren Eltern empfinden das als Schikane.

„Es steigt die neue Delta-Variante“

Karnthaler verteidigte die Testpflicht ab sechs Jahren als „sinnvolle Maßnahme“. Die Zahlen seien zwar momentan niedrig, man müsse aber alles tun, damit es so bleibt, sagte Karnthaler. „Corona ist leider noch nicht vorbei. Und es steigt die neue Delta-Variante. Und gerade jene, die noch nicht geimpft werden können, da ist es wichtig, für deren Sicherheit zu sorgen“, so Karnthaler gegenüber „Wien heute“.

CoV-Projektleiterin Karnthaler zu CoV-Vorschriften

Ursula Karnthaler, Covid-19-Projektleiterin beim Gesundheitsdienst der Stadt, beantwortet Fragen rund um CoV-Vorschriften, -Impfungen und die umstrittene CoV-Testpflicht für Kleinkinder in Wien.

Die Eintrittstests würden auch dazu führen, dass man Kinder aus Brennpunktschulen erreicht. „Wenn Tests für alle verlangt sind, für bestimmte Aktivitäten, dann wird man auch diese Zielgruppen erreichen“, so Karnthaler.

Ein Ausweichen auf andere Bundesländer, etwa zum Baden nach Niederösterreich, erwartet sie nicht. „Wenn ich weiß, dass alle, die gewisse Angebote nützen, auch eben dieses Testerfordernis haben, weiß ich, dass dort keine kranken Personen hinkommen“, so Karnthaler. Die Stadt setzt also auf das Sicherheitsgefühl.