Warteschlange vor Impfbox, Rathausplatz
APA/Herbert Pfarrhofer
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Wien impft

Impfen ohne Termin bei Migranten beliebt

Die Impfaktion ohne Termin beim Rathausplatz erreicht laut Stadt Wien besonders viele Menschen mit Migrationshintergrund. Da der Beratungsaufwand größer ist, kann hier offenbar auch nur ein Teil der zur Verfügung stehenden Impfdosen verimpft werden.

Bis zu 400 Impfungen pro Tag sind in der Impfbox beim Rathausplatz theoretisch möglich. 281 Impfdosen waren es am Samstag, 150 am Sonntag, 100 am Montag, die tatsächlich verimpft wurden, hieß es am Dienstag aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber „Wien heute“.

Das habe damit zu tun, dass dieses Impfangebot von immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Anspruch genommen werde. Jeden Tag steige ihr Anteil unter den Wartenden vor der Impfbox beim Rathausplatz, hieß es. Weil die Beratungsgespräche vor der Impfung dadurch oft länger dauern, könnten nicht so viele drankommen wie geplant.

Erneut großer Andrang bei Impfung ohne Termin

Es könnte ein Wettrennen werden zwischen der Delta-Variante und dem Impffortschritt. Eine Million Erststiche wurden in Wien bisher verimpft. Vor allem die Impfung ohne Anmeldung am Rathausplatz ist heiß umkämpft.

Weitere Bevölkerungsgruppen erreicht

Aber immerhin, so zeigte sich die Stadt erfreut, wisse man jetzt, dass mit der Aktion zusätzliche Bevölkerungsgruppen fürs Impfen gewonnen werden können. An vergeblich Wartende wurden bis zum Nachmittag 725 Berechtigungskarten für eine Johnson&Johnson-Impfung im Austria Center ausgeteilt. Die Impfung kann dort jederzeit – wiederum ohne Termin – in Anspruch genommen werden.

Warteschlange vor Impfbox beim Burgtheater, Rathausplatz
APA/Herbert Pfarrhofer
Seit dem Start wollen sich viele in der Impfbox in der City impfen lassen

Mit zunächst 200 Impfungen pro Tag startete die Impfboxaktion auf dem Rathausplatz am Samstag im Rahmen des dort stattfindenden Filmfestivals. Seither gibt es einen regelrechten Ansturm von Impfwilligen, das Impfangebot wurde rasch verdoppelt. Derzeit ist das Impfen auf dem Rathausplatz täglich zwischen 17.00 und 22.00 Uhr möglich.

Polizeieinsatz nach Rangelei in Warteschlange

Der Mix aus Hitze und langer Warteschlange sorgte Montagabend gegen 18.00 Uhr für Rangeleien unter den Wartenden. Die Polizei beruhigte schließlich die Lage. Wie Polizeisprecher Christopher Verhnjak am Dienstag gegenüber „Heute“ bestätigte, dürften einige Personen lautstark ihren Unmut geäußert haben. Mit Hilfe von Lautsprecherdurchsagen habe man das Team der Stadt Wien unterstützt und den wartenden Menschen die Lage erklärt. Zu strafrechtlich relevanten Vorfällen sei es nicht gekommen, so der Polizeisprecher.

Das Gerücht, es habe am Montag weitaus weniger Impfstoff als angekündigt gegeben, machte die Runde. Das sei so nicht richtig, sagte ein Sprecher von Hacker am Dienstag gegenüber Radio Wien. Es habe wie vorgesehen 400 Impfdosen gegeben. Allerdings konnten die Impfdosen offenbar nicht alle verimpft werden.

Mehr Impfungen ohne Anmeldung geplant

Parallel zur Impfbox auf dem Rathausplatz läuft im Austria Center seit Montag eine weitere Sonderimpfaktion ohne Anmeldung, allerdings mit AstraZeneca. Bis Sonntag stehen 10.500 Impfdosen zur Verfügung.

Derzeit gebe es eine Zweidrittelauslastung bei dieser Impfaktion, hieß es Dienstagmittag aus dem Büro von Stadtrat Hacker. Weitere niederschwellige Impfaktionen ohne Anmeldung sind in Planung und werden kurzfristig bekanntgegeben, hieß es.