Auto mit E-Tank
APA/Barbara Gindl
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Verkehr

E-Autos: Neuzulassungen verdreifacht

2.600 neue E-Autos sind im ersten Halbjahr in Wien zugelassen worden. Damit verdreifachte sich die Zahl gegenüber dem Vorjahr, der Anteil liegt nun bei zehn Prozent. Inklusive Hybridmodellen kommt man auf ein Drittel.

Auch österreichweit überstieg der Anteil der Elektroautos erstmals die Zehnprozentmarke, geht aus den jüngsten Daten der Statistik Austria hervor. Der Großteil der Neuzulassungen in Wien sind aber immer noch reine Verbrennungsmotoren: 17.000 fahren ausschließlich mit Benzin oder Dieselantrieb.

Ab sofort gilt Lärmpflicht

Es sind die letzten E-Autos, die kein verpflichtendes akustisches Signal eingebaut haben müssen. Denn statt im E-Auto nahezu lautlos etwa durch Begegnungszonen zu fahren, sind nun bis zu 75 Dezibel verpflichtend. Seit 1. Juli gilt eine entsprechende neue EU-Regelung, die das bei Neuzulassungen vorschreibt.

Straßenschild „E-Tankstelle“
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Der CO2-Ausstoß bei E-Pkws inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung ist laut VCÖ um 77 Prozent niedriger als von Diesel- und Benzin-Pkws

Nachrüstung nicht verpflichtend

Vor allem der geräuscharme Bereich bis 20 km/h ist betroffen. Bereits seit 2019 müssen infolge der EU-Verordnung 540/2014 Hersteller neu typisierte Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge mit dem sogenannten „Acoustic Vehicle Alert System“ (kurz AVAS) ausstatten. Noch nicht betroffen sind jene 2.600 E-Autos, die im ersten Halbjahr in Wien neu zugelassen wurden. Auch eine Nachrüstung ist nicht verpflichtend.

VCÖ warnt vor größer werdenden E-Autos

Wichtig sei es, dass E-Autos nicht immer größer und schwerer werden, wie es bei den Verbrennern der Fall war, weil sich damit auch die Umweltbilanz verschlechtere, so der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) am Freitag in der Aussendung. Auch die Förderung von Plug-in-Hybriden sei rasch zu beenden, da hier der CO2-Ausstoß um ein Vielfaches höher sei als am Papier angegeben.

Der CO2-Ausstoß bei E-Pkws inklusive Fahrzeug- und Batterieherstellung sei um 77 Prozent niedriger als von Diesel- und Benzin-Pkws, schrieb der VCÖ und bezog sich dabei auf Daten des Umweltbundesamtes. Neben dem Antriebswechsel bei Pkws sei es aber vor allem wichtig, den Verkehrsaufwand der Bevölkerung zu reduzieren oder auf „Öffis“ und das Fahrrad zu verlagern.

Ministerium fördert Anschaffung

Um die Klimaziele erreichen zu können, brauche es mehr Tempo bei der Energiewende im Verkehr und verstärkte Maßnahmen, um Autofahrten auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu verlegen. Die Anschaffung von E-Autos wird vom Klimaministerium für Private mit 5.000 Euro gefördert, für den Einbau von Ladeinfrastruktur gibt es bis zu 1.800 Euro.