Riesenschildkröte Schurli
Tiergarten Schönbrunn/Daniel Zupanc
Tiergarten Schönbrunn/Daniel Zupanc
Tiere

Schönbrunn: Riesenschildkröte Schurli ist tot

Der älteste Bewohner des Wiener Tiergartens Schönbrunn ist verstorben: Die Riesenschildkröte Schurli lebt seit Sonntag nicht mehr, wie der Zoo am Dienstag bekanntgab. Das Tier war seit 1953 in Schönbrunn.

Die Seychellen-Riesenschildkröte Schurli galt als Stück Tiergartengeschichte: „Schurli lebte bereits seit 1953 bei uns. Viele Tiergartenbesucher kannten ihn quasi ewig. Sein Alter ist nicht genau bekannt“, sagte Zoologe Anton Weissenbacher. Das Tier dürfte aber mindestens 130 Jahre alt gewesen sein. Es habe in den letzten Tagen zusehends abgebaut, heißt es in einer Aussendung des Zoos. Schurli stand unter intensiver Beobachtung der Zootierärzte. Am Sonntag verstarb die Schildkröte.

Zweite Riesenschildkröte jetzt ältester Zoobewohner

Die Riesenschildkröte war der älteste Bewohner des Tiergartens und erlebte dementsprechend mehrere Generationen an Tierpflegerinnen und -pflegern. „Schurli hatte einen starken Charakter und war liebenswert stur. Er genoss es, am Hals gestreichelt zu werden“, erklärte Tierpfleger Maximilian Schön. Besucherinnen und Besucher sahen Schurli oft beim Baden oder im Sommer unter dem Rasensprinkler. „Beim Futter bevorzugte er saftige Gurken und trockene Blätter. Die waren für ihn wie Chips – nur gesünder“, so Schön.

Schurli lebte mit seinen beiden Artgenossen, dem Männchen Menschik und dem Weibchen Mädi, im Aquarien-Terrarienhaus. Er war unter anderem bei der Fußball-EM 2016 als Orakel im Einsatz, wurde im selben Jahr das Patentier des damaligen Wiener Bürgermeisters Michael Häupl (SPÖ) und bewies im Rahmen einer 2019 veröffentlichten Studie, wie schlau Seychellen-Riesenschildkröten sind. Nun gilt Menschik als ältester tierischer Bewohner des Tiergartens Schönbrunn. Er kam kurz nach Schurli in den Wiener Zoo und wird nur unwesentlich jünger geschätzt.

Zweiter Todesfall in Schönbrunn

Es ist der zweite Todesfall eines beliebten Zootiers binnen weniger Tage. Erst Freitagnachmittag ist das Elefantenmädchen Kibali plötzlich verstorben. Das Jungtier hätte diese Woche seinen zweiten Geburtstag gefeiert. Laut Tiergarten wirkte sie am Donnerstag etwas matt, zeigte aber keine anderen Symptome. Die Tierpfleger hielten sie unter genauer Beobachtung. Am Freitag kippte sie vor den Augen von Tierpflegern und Tierärzten einfach um und war sofort tot. Kibali verstarb an akutem Herzversagen, das Mensch und Tier in jedem Alter treffen kann, so der Tiergarten. Die pathologische Untersuchung habe bestätigt, „dass man leider völlig machtlos war“.