Chronik

Unwetter: 177 Blitzeinschläge in Wien

Wegen des starken Gewitters sind heute Früh mehrere Ampelanlagen ausgefallen und es kam auch zu Stromausfällen. Laut einer Auswertung von Österreichs Blitzortungssystem ALDIS wurden im Stadtgebiet 177 Blitzeinschläge gezählt.

Blitze über Wien
Assunta Korte
Heftiges Gewitter über Wien

„Beachtlich“ ist laut ALDIS-Chef Gerhard Diendorfer die Zahl der erfolgten Bodeneinschläge. „Nur im Jahr 2018 gab es in den vergangenen fünf Jahren mit 446 Blitzen zur Erde mehr Blitze an einem einzigen Tag“, sagte er im APA-Gespräch. Im langjährigen Schnitt gibt es in Wien circa 450 Blitzeinschläge pro Jahr. Damit sei Mittwochfrüh bereits ein Drittel des Jahresschnitts niedergegangen.

„Auffällig an diesem Gewitter war die relativ große Zahl an Erdblitzen im Verhältnis zu den Wolkenentladungen. Im Durchschnitt geht nur jeder zehnte Blitz zum Boden, heute Früh war das circa jeder dritte.“ Die Einschläge erfolgen auf dem Stadtgebiet übrigens größtenteils in höhere Gebäude. Dies stelle aber keine Gefahr dar, da diese Bauten schon allein aufgrund gesetzlicher Vorgaben fast immer mit Blitzschutzanlagen ausgestattet sind, so Diendorfer.

3.150 Haushalte betroffen

Die Wiener Netze verzeichneten vier Stromstörungen durch Blitzeinschläge. Die erste derartige Meldung ging um 5.16 Uhr im Bereich Traiskirchen (Bezirk Baden) ein. „Insgesamt waren 3.150 Haushalte im Gebiet der Wiener Netze, das ist Wien und Wien-Umgebung, davon betroffen“, berichtete Wiener-Netze-Sprecher Christian Call.

Auch mehrere Ampeln in Wien fielen aus. Laut Harald Bekehrti, dem Leiter der der MA 33 (Wien leuchtet, Öffentliche Beleuchtung), sind insgesamt 40 Ampelanlagen ausgefallen. 14 davon, weil in unmittelbarer Näher der Blitz eingeschlagen hatte, der Rest fiel aufgrund des Stromausfalles aus. Die Feuerwehr verzeichnete „vereinzelte, kleinere, aber keinen nennenswerten Einsätze“, wie es auf Nachfrage von wien.ORF.at hieß.

Das Gewitter führte auch zu einer außerplanmäßigen Umleitung einer AUA-Maschine aus Newark, USA, kommend, wie das Luftfahrtportale „Austrian Wings“ berichtete. Planankunft der Maschine in Wien-Schwechat wäre 7.05 Uhr gewesen. Doch der Zweistrahler musste stattdessen auf dem Flughafen der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz landen, bevor sich die Wettersituation besserte und der Flug nach Wien fortgesetzt werden konnte.