Proteste im Alberner Hafen
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Umwelt

Waldrodung im Alberner Hafen verschoben

Ein Stück Wald im Alberner Hafen sorgt für Aufregung: Eine Betonfirma will dort Bäume fällen und ihre Fläche erweitern. Umweltschutz-Organisationen protestieren, denn das Gebiet grenzt an geschützte Auwälder. Nun wurde der Start der Rodung verschoben.

Weil eine eingemietete Betonfirma erweitern will und einen Schotter-Umschlagplatz mit Wasserzugang braucht, sollen 5.000 Quadratmeter – etwa die Größe eines Fußballfeldes – Wald im Hafen abgeholzt werden. Das sorgt für Proteste, denn eines der Waldstücke steht in einer sogenannten Schutzzone Wald und Wiese, gleich neben dem strengen Naturschutzgebiet. Dort soll zwar ebenfalls gerodet werden, aber unter anderem eine Sickergrube errichtet werden, die gleichzeitig als Schutz für die Zone „Blaues Wasser“ dient, wie es beim Hafen heißt.

Wald und Straße im Alberner Hafen
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Der Alberner Hafen lässt laut eigenen Angaben ungenutztes Betriebsgelände aus Naturschutzgründen verwildern

Stadt Wien erteilte Auflagen

„Selbstverständlich haben wir als Grundeigentümer ordnungsgemäß für unseren Kunden um diese Betriebserweiterung angesucht. Involviert waren mehrere Magistratsabteilungen, vor allem Forstamt und Umweltamt“, so Hafen-Wien-Sprecher Dieter Pietschmann. Beide sind mit der Rodung unter gewissen Auflagen einverstanden. Es müssen die Bäume etwa an einem anderen Standort in Wien eins zu eins ersatzgepflanzt werden. „Diese Auflagen erfüllen wir natürlich sehr gerne“, so Pietschmann. Geplant ist eine Aufforstung in Liesing. Außerdem darf erst nach der Vogelbrutzeit gerodet werden und das angrenzende Naturschutzgebiet muss geschützt werden.

Aufregung um Rodung im Alberner Hafen

Weil eine Betonfirma ihre Fläche erweitern will, soll ein Stück Wald mit 5.000 Quadratmetern abgeholzt werden. Umweltschutzorganisationen protestieren, da dieser Wald an streng geschützte Auwälder grenzt.

Auwald „nur hier möglich“

Für Greenpeace ist das nicht ausreichend: „Jeder Stück Auwald, das verloren geht, wird mindestens Jahrzehnte brauchen, um dieselbe ökologische Wirkung zu entfalten, um denselben Lebensraum zu bieten", so Greenpeace-Sprecherin Klara Maria Schenk. Im konkreten Fall geht es um einen Auwald, der in dieser Form überhaupt nur hier möglich ist.“ Eines bewirkte die Aufmerksamkeit bereits: Der eigentlich für Freitag geplante Start der Rodung wurde auf unbekannte Zeit verschoben.