Hausärztin in ihrer Ordination
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Wien impft

Ärzte rufen kaum Impfdosen ab

Heftige Diskussionen hat es zu Beginn der Impfkampagne gegeben: Die niedergelassenen Ärzte wollten in den Ordinationen impfen. Nach einer Bedarfserhebung bekamen die Praxen 12.500 Dosen pro Woche. Doch die werden kaum abgerufen.

Man sei viel näher am Patienten, könne Unentschlossene schneller erreichen und auch Zielgruppen ansprechen, die mit der klassischen Impfkampagne nichts anfangen können. Das waren die Argumente, mit denen die Ärztekammer in Wien für sich bei der Stadt geworben hat. Doch die Zahlen der vergangenen Wochen zeigen eine ernüchternde Bilanz.

Nur ein Viertel abgeholt

Vor drei Wochen hat die Ärztekammer 12.500 Dosen von der Stadt Wien zugesprochen bekommen. Abgeholt wurden 7.128. Vor zwei Wochen reduzierte die Stadt das Angebot auf 10.000, abgeholt wurden gerade einmal 5.736. In der letzten Woche erreichte die Nachfrage ihren bisherigen Tiefpunkt: Weniger als ein Viertel der zur Verfügung gestellten 10.000 Impfdosen wurden in Anspruch genommen. Die Ärztekammer holte nur 2.346 ab, heißt es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).

Die Ärztekammer verteidigt die Zahlen und übt Kritik. Man habe lange auf die Zuteilung des Impfstoffs gewartet. In der Zwischenzeit hätten sich dann viele Menschen bei der Impfkampagne der Stadt angemeldet. Dazu kommen neuerdings die Impfungen ohne Anmeldung: Immer wieder würden deshalb Patientinnen und Patienten kurzfristig wieder abspringen.