Chronik

Gepanschter Honig in Wien entdeckt

Bei einer internationalen Polizeiaktion gegen gefälschte und minderwertigen Lebensmittel sind in den vergangenen eineinhalb Jahren weltweit 15.451 Tonnen Produkte beschlagnahmt worden. Dabei wurde auch in Wien gepanschter Honig entdeckt.

Die im Zuge der Operation OPSON X international beschlagnahmten Waren hatten laut Europol einen Wert von rund 53,8 Millionen Euro. Eine Aktion konzentrierte sich auf verfälschten Honig. Dabei wurden auch in Österreich 20 Honigproben entnommen, hieß es auf APA-Nachfrage beim zuständigen Wiener Marktamt (MA 59). In zwei Fällen sei Fremdzucker gefunden worden.

Beide Proben hatten zudem eine falsche Kennzeichnung hinsichtlich ihres botanischen Ursprungs. Bei den zwei beanstandeten Proben Akazien- und Thymianhonig waren als Ursprungsland Türkei bzw. Kreta angegeben. Jener aus der Türkei wurde in Wien beanstandet, hier wurden laut Marktamt beim Importeur drei Nachfolgeproben gezogen – auch diese waren verfälscht.

Honig darf keinen Fremdzucker enthalten

Der Fremdzuckeranteil weise auf eine Zugabe von Zuckersirup hin, informierte die MA 59. Dabei handle es sich entweder um Fütterungsanteile oder um einen gezielten Zusatz von Zuckersirup. Gemäß der Honigverordnung (BGBl II Nr. 40/2004 idgF) müsse „Honig“ ausschließlich aus Honig bestehen. „Fremdzuckeranteil ist weder schädlich noch gefährlich beim Konsum, eine Täuschung der KonsumentInnen aber natürlich völlig inakzeptabel und daher strafbar“, betonte das Marktamt.

International 663 Haftbefehle

Fünf der geprüften 20 Proben waren aufgrund unterschiedlicher, allgemeiner Kennzeichnungsmängel, wie etwa unzulässige Bezeichnung des Lebensmittels, fehlende Angabe der Aufbewahrungsanweisungen, Nicht-Einhaltung der Sichtfeldregelung und fehlende Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatums zu den Aufbewahrungsanweisungen, zu beanstanden. Zwei Hinweise betrafen die Angabe des Ursprungslandes gemäß Honigverordnung. Die Verstöße in Österreich waren laut APA-Nachfrage beim Bundeskriminalamt allesamt verwaltungsrechtlicher Natur.

International wurden bei der Operation von Dezember 2019 bis Juni 2021 insgesamt 663 Haftbefehle verfügt und mehr als 2.400 Hausdurchsuchungen durchgeführt. 42 kriminelle Netzwerke seien bei der von Europol und Interpol koordinierten Aktion zerschlagen worden. Die zehnte OPSON-Operation umfasste Strafverfolgungsbehörden aus 72 Ländern, darunter 26 EU-Mitgliedstaaten, teilte Europol mit.