Die Liesing in ihrem gepflasterten Flussbett
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Umwelt

Besserer Hochwasserschutz für Liesingbach

Kurze, aber sehr intensive Regenereignisse werden künftig deutlich zunehmen. Das stellt auch den Hochwasserschutz in Wien vor neue Herausforderungen. Gerade kleinere Bäche sind rasch überfordert. Beim Liesingbach wird deshalb jetzt der Hochwasserschutz verbessert.

Innerhalb kürzester Zeit kann die nur wenige Zentimeter tiefe Liesing einen Wasserstand von über vier Metern erreichen. Bei so starken Regenereignissen wie vor einer Woche kommt diese Hochwasserwelle so rasch, dass das Wasser zum Teil über die Dämme schwappt, sagt Gerald Loew von der Abteilung Wiener Wasser. „Es müssen gewisse Dämme erhöht und angepasst werden, andere werden weggenommen und erneuert“, sagt Loew im Radio-Wien-Interview.

Die renaturierte Liesing
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Ein Teil der Liesing ist bereits renaturiert

Regenwasserkanal unter der Liesing

Zeitgleich wird unter der Liesing ein Regenwasserkanal gebaut, der künftig das schmutzige Oberflächenwasser vom Fluss fernhalten soll. „Das vertragen die Fische und die Pflanzenwelt dort nicht so gut und genau das wird auch abgeleitet, damit künftig auch das Wasser der Liesing sauberer ist.“ Im Zuge dieser Maßnahmen wird die Liesing auch in ein natürliches Flussbett zurückgeführt. Bis 2027 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Grundsätzlich sei Wien beim Hochwasserschutz gut aufgestellt – auch aufgrund der Neuen Donau und der Donauinsel. „Wir haben das auch in diesem Fall ohne Probleme abwickeln können“, so Loew. Die Gefahr bestehe dann eher bei kleinen Gewässern und etwa darin, dass sich Bäume und große Äste an Brücken fangen und das Wasser aufstauen. Deshalb arbeitet man dort unter anderem mit Rechenvorrichtungen, die Äste auffangen können. „Wir haben laufend kleine Hochwasserprojekte, etwa an den Wienerwald-Bächen“, schilderte Loew.

Kein hunderprozentiger Schutz möglich

Einen hundertprozentigen Hochwasserschutz gebe es natürlich dennoch nicht, der Klimawandel mit seinen zunehmenden Starkregenereignissen verschärfe die Situation zusätzlich noch. „Das Kanalsystem in Wien ist auch nicht auf diese Regenmengen ausgelegt. Da gibt es dann plötzlich Überflutungen, weil diese Wassermengen, die so schnell und intensiv kommen, nicht mehr abgeleitet werden können“, so Loew.