Wohnhaus in der Prager Straße
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Chronik

Kleinkind nach Fenstersturz gestorben

In Wien-Floridsdorf ist am Sonntagabend ein Kleinkind aus dem Fenster eines Wohnhauses in der Prager Straße gestürzt. Die Einsatzkräfte führten noch eine Reanimation durch, konnten trotz aller Bemühungen das Leben des einjährigen Buben aber nicht retten.

Die Einsatzkräfte wurden am Sonntag gegen 21.00 Uhr durch einen Zeugen alarmiert. Das Kleinkind war laut Polizei aus dem fünften Stock gestürzt. Die Wiener Berufsrettung war mit drei Einsatzwagen am Unglücksort. Das schwerstverletzte Kind wurde notfallmedizinisch versorgt. Dabei war es gelungen, seinen Zustand kurzfristig zu stabilisieren, und es wurde in die Klinik Donaustadt (SMZ Ost) gebracht. Dort verstarb der Einjährige jedoch.

Kleinkind nach Fenstersturz gestorben

In Wien-Floridsdorf ist am Sonntagabend ein Kleinkind aus dem Fenster eines Wohnhauses in der Prager Straße gestürzt. Die Einsatzkräfte führten noch eine Reanimation durch, konnten trotz aller Bemühungen das Leben des einjährigen Buben aber nicht retten.

Wie es zu dem Fenstersturz kam, ist laut Polizeisprecherin Barbara Gass noch unklar. „Der einjährige Bub dürfte in einem Moment der Unachtsamkeit aus dem Fenster gestürzt sein. Zum Zeitpunkt des Sturzes haben sich zwei Tanten des Jungen in der Wohnung befunden, aber nicht in dem Raum“, so Gass gegenüber Radio Wien.

Wohnhaus in der Prager Straße
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Das Wohnhaus befindet sich in der Prager Straße

Offenbar Missverständnis, wer auf Kind aufpasst

Der Einjährige war laut Polizei bei seinen Tanten auf Besuch, es handelte sich also nicht um die Wohnung seiner Eltern. Ob den Tanten ein fahrlässiges Verhalten vorzuwerfen ist, ist Gegenstand von Ermittlungen. Der Bub dürfte aufgrund eines Missverständnisses kurz allein im Schlafzimmer gewesen sein. Laut Polizei kletterte er über ein Bett zu einem laut derzeitigem Ermittlungsstand offen stehenden Fenster und stürzte in die Tiefe.

Die Familie wurde von der Akutbetreuung Wien und einem Kriseninterventionsteam versorgt. Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen. Nach einer ersten Einvernahme wurde vorerst auf weitere Befragungen verzichtet, so Polizeisprecherin Gass.

Neunter Fenstersturz eines Kindes

Laut dem Verein „Große schützen Kleine“ handelte es sich um den neunten Fenstersturz eines Kindes in diesem Jahr – und es war der erste heuer, bei dem ein Todesopfer zu beklagen war. Das entspricht in etwa der traurigen Statistik, wonach 14 Prozent dieser Unfälle tödlich enden. Erst zu Beginn des Jahres hatte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) vor dem Risiko von Fensterstürzen gewarnt, das mit den Temperaturen steigt. Diese zählen zwar nicht zu den häufigsten, jedoch zu den schwersten Unfällen bei Kindern.

Das KFV appellierte dringend an alle Eltern und Aufsichtspersonen, versperrbare Kindersicherheitsgriffe zu montieren und auch beim kurzen Lüften vorsichtig zu sein. Diese Vorrichtungen sind in Möbelhäusern, Baumärkten oder online kostengünstig erhältlich und können auch im Nachhinein relativ einfach und ohne Fachkenntnisse angebracht werden. Katzen- oder Fliegenschutzgitter hingegen eignen sich nicht als Schutzmaßnahme, sie können bei Druck nachgeben oder reißen.