Zwei ÖBB Züge
APA/Hans Punz
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Verkehr

ÖBB: Großauftrag für neue Züge

Die ÖBB investieren massiv in neue Züge. Ein Großauftrag für bis zu 540 Elektrotriebzüge wurde ausgeschrieben, bestätigte ein ÖBB-Sprecher einen „Standard“-Bericht. Schon sehr weit ist auch die Beschaffung von Doppelstockzügen für Wien und Niederösterreich.

Angekauft werden sollen mit der Ausschreibung im EU-Amtsblatt bis zu 270 Elektrotriebzüge mit 75 Metern Länge und 270 Stück mit einer Länge von hundert Metern. Es handle sich um einen Rahmenvertrag, betonte der Sprecher.

Anbieter aus China ausgebremst

Vermieden werden soll in der aktuellen Ausschreibung laut „Standard“ ein Zulassungsproblemfall wie in Vorarlberg und Tirol. Dort seit zwei Jahren die beim kanadischen Zugausrüster Bombardier bestellten 46 S-Bahn-Züge überfällig, weil Alstom/Bombardier keine Zulassung der Europäischen Eisenbahnagentur für die Talent-Züge erhält. Die ÖBB hatten zum Jahresende 2016 mit Bombardier eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die den Kauf von bis zu 300 Zügen und ein Gesamtvolumen von 1,8 Milliarden Euro vorsah.

Nun müssen Anbieter nachweisen, dass ihre Züge in Europa seit zwei Jahren im Einsatz sind, und zwar nicht mit Prototypen, sondern in Serie mit mehr als hundert Zügen. Damit werden nicht nur Ost-Anbieter wie Skoda ausgebremst, sondern auch Züge aus China, die noch zu kurz am Markt sind.

Bei Doppelstockzügen noch Gericht am Zug

Unabhängig von dieser erst am Beginn stehenden Ausschreibung ist ein weiterer Beschaffungsprozess schon relativ weit. Dabei geht es um die Bestellung von Doppelstockzügen für den Einsatz in Wien und Niederösterreich. Den Ersatz für die „Wiesel-Züge“ wollen die ÖBB bei Stadler Rail in der Schweiz kaufen, gegen den Zuschlag erwirkte Alstom eine einstweilige Verfügung und wirft der Bundesbahn einen Interessenskonflikt vor.

Ob die Vergabe wiederholt werden muss, entscheidet das Bundesverwaltungsgericht, wo es dazu bereits eine Verhandlung gab, so der „Standard“. Sollte das Bundesverwaltungsgericht nun im Sinne der ÖBB entscheiden, gehe es mit der Anschaffung schnell, so der ÖBB-Sprecher.