Ein Ordnungsdienstmitarbeiter und über 6.000 Leihroller: Zumindest in der City hat sich das Pilotprojekt bewährt, das die Wirtschaftskammer mit einem der fünf in Wien zur Verfügung stehenden Anbieter gestartet hat. Dreimal in der Woche war der Ordner dort unterwegs, um Parksünder zu ermahnen oder falsch abgestellte Roller umzustellen. Eine gute Sache, da sind sich alle Beteiligten einig. Allerdings ist ein Mitarbeiter auf 6.000 Scooter wohl etwas zu wenig.
Jeden Tag Beschwerden
Nach wie vor gibt es laut dem Initiator des Projekts, Dieter Steup von der Wirtschaftskammer Wien, jeden Tag Beschwerden. „Es gibt täglich Beschwerden, weil einfach Scooter willkürlich abgestellt werden und man drüber stolpert. Es ist auch für Kinderwägen und dergleichen einfach unangenehm und man kommt nicht in die Geschäfte rein und sieht die Auslagen nicht. Das ist alles sehr unangenehm“, sagt Steup im „Wien heute“-Interview. Leihroller-Anbieter Maximilian Nageler sieht in den vergangenen Monaten zwar eine Verbesserung der Situation, ganz zufrieden ist man aber auch hier nicht.
Im Herbst soll es daher einen Runden Tisch mit allen Betroffenen geben, wie Steup sagt: „Mit dabei sollen alle Anbieter sein und auch die betroffenen Personen, also auch Vereine oder die Obleute der Einkaufsstraßen. Wir wollen besprechen, wie wir diesen Ordnungsdienst ausweiten können und vielleicht auch die Anbieter dazu bewegen, dass jeden Tag ein anderer Anbieter sich der Leute in der Innenstadt annimmt, die den Scooter falsch abstellen.“
E-Scooter: Ordner in der Innenstadt
In der Innenstadt war jetzt zwei Monate ein „E-Scooter-Sheriff“ unterwegs, um für Ordnung zu sorgen. Dieses Pilotprojekt der Wirtschaftskammer soll im Herbst ausgeweitet werden.
Anbieter sollen Kosten tragen
Das Ziel ist, den Dienst permanent zu etablieren und auszuweiten. Die Kosten sollen die Anbieter selbst tragen, zumindest wenn es nach der Wirtschaftskammer geht. Eine Lösung könnten eigene Parkplätze für E-Scooter sein, das können sich sowohl Wirtschaftskammer als auch Anbieter vorstellen. Allerdings ginge das wohl auch Kosten von Auto-Parkplätzen: „Es wird ein Kompromiss sein müssen. Raum schaffen alleine ist nicht die Lösung. Man muss immer noch die Leute aufklären, wie sie richtig parken sollen und dann auch entsprechend kontrollieren. Weil es wird nie zu 100 Prozent richtig gemacht werden“, sagt Nageler.