Der dreifache WM-Sieger im Steherbewerb trainierte lange Zeit in dem Stadion und feierte hier auch viele Siege. „Ich darf es ein bisschen als mein Wohnzimmer bezeichnen, weil ich doch sehr viele Erfolge feiern durfte, die Halle wegen meiner Person öfter mal gefüllt war bei richtig geilen Veranstaltungen des Radsports“, sagte er am Montag in „Aktuell nach fünf“.
Zigtausende Runden
1977 wurde das Dusika-Stadion errichtet. Es wurde zur Basis für die Radfahrer in Österreich. Königshofer trainierte wöchentlich, vor allem im Winter, wenn im Freien nicht gefahren werden konnte. „Da habe ich sehr viel Zeit verbracht. Ich bin zigtausende Runden gefahren. Wenn die Halle voll war, war es richtig geile Stimmung. Jetzt sind die Sessel schon herausgebaut“, war Königshofer bei seiner letzten Runde wehmütig.
Bis zu 100 km/h war Königshofer bei den Rennen unterwegs. Oft begleitet wurde er von seinem Sohn Lukas, der als Fußballprofi unter anderem bei Rapid tätig war. „Ich bin da aufgewachsen, als kleines Kind bin ich auf den Tribünen herumgerannt. Das ist natürlich schon ein komisches Gefühl, wenn das bald nicht mehr da ist.“
Möbelstück aus Ziellinie
Begleitet wurde Königshofer auch von seinem ehemaligen Schrittmacher, Karl Igl. „Ich bin 14 Jahre vor Roland Königshofer gefahren und er in meinem Windschatten.“ Am Montag läutete er aber die letzte Runde ein. Zum Abschluss schnitt Königshofer noch einen Teil der Ziellinie heraus, aus dem er ein Möbelstück zur Erinnerung machen will.
Letzte Bahnradfahrt im Ferry Dusika-Stadion
Die Stadt Wien lässt das Ferry Dusika-Stadion demnächst abreißen. Der ehemalige Rad-Weltmeister Roland Königshofer ist dort für uns eine Ehrenrunde gefahren.
Das Dusika-Stadion am Wiener Handelskai muss bis Ende 2023 der neuen multifunktionalen „Sport Arena Wien“ weichen. Diese soll drei unabhängig voneinander nutz- und bespielbare Hallen bieten. Im Zentrum stehen dabei Ballsport, Turnen und Leichtathletik. Eine Radbahn wird hingegen keinen Platz mehr in der neuen Arena finden.