Jakob Hermann beim Aufstieg
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Sport

Wiener ist Staatsmeister im Skibergsteigen

Wo andere spazieren und wandern, läuft er hinauf: Jakob Hermann ist Extremsportler. Neben dem Berglauf und dem Skitouren gehen hat er auch die Disziplin des Skibergsteigens für sich entdeckt – der gebürtige Wiener ist amtierender Staatsmeister.

Skibergsteigen ist eine Randsportart, die sich in Wien auch noch relativ schlecht trainieren lässt. „Aber mein Papa hat vor Jahren die Entscheidung getroffen, in Salzburg mit dem Paragleiten anzufangen. Das hat ihm und meiner Mutter so gut gefallen, dass wir nach Werfenweng gezogen sind“, erzählt Hermann im „Wien heute“-Interview. Dort lernt er als Bub das Skitouren gehen kennen.

Jakob Hermann am Hermannskogel
ORF
Den Hermannskogel hat Jakob Hermann mit „Wien heute“ gemeinsam das erste Mal bestiegen

Aus Pragmatismus wurde Leidenschaft

„Eigentlich hat es mir am Anfang so gut gefallen, weil ich dann nicht zu Fuß hinuntergehen musste. Das war so praktisch: Man ist hinauf gegangen, hat dann vielleicht in einer Hütte gut gegessen und dann hat man die Ski angezogen und ist einfach runtergefahren“, so Hermann. Aus diesem eher pragmatischen Ansatz ist eine Leidenschaft geworden. Jakob Hermann läuft Berge hinauf und fährt sie mit den Skiern wieder runter – und das so schnell wie sonst niemand im Land.

Extremsportler aus Wien

Der gebürtige Wiener Jakob Hermann ist Extremsportler und erklimmt Berge laufend. Erstmals hat er das auf den Hermannskogel in Döbling gemacht.

Beim Skibergsteigen gibt es drei Disziplinen, etwa den Speedbewerb: „So schnell wie möglich rauf und so schnell wie möglich wieder runter. Und das Ganze dauert nur drei Minuten.“ Eine weitere Disziplin ist der reine Vertikalbewerb: „Da startet man unten und das Ziel ist oben am Berg, also ohne Runterfahren. Das ist für die Leute gut, die nicht gut Skifahren können.“ Die dritte Disziplin ist der Individualbewerb, bei dem es über mehrere Berge geht. „Das Ganze ist nicht auf der Piste, sondern alpin. Das heißt, man muss richtig gut Skifahren können“, so Hermann.

Jakob Hermann während eines Bewerbs
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Beim Skibergsteigen gibt es unterschiedliche Disziplinen

Heimatbesuch als Sporteinheit

Das kann der gebürtige Wiener. Oft ist er derzeit allerdings nicht in Wien. Aber wenn, dann macht er auch aus einem Besuch in seiner Heimatstadt eine Sporteinheit: „Meistens ist es dann so, dass ich mit dem Rennrad von Werfenweng nach Wien und wieder retour fahre. Ab und zu mache ich Zwischenstopp und übernachte wo, manchmal fahre ich aber auch durch – das sind dann so 12, 13 Stunden, die man für die circa 300 Kilometer braucht.“

Wiens höchsten Berg, den Hermannskogel in Döbling, hat Hermann übrigens erst gemeinsam mit dem ORF das erste Mal erklommen. 542 Meter ist er hoch – normalerweise braucht man etwa 25 Minuten für das letzte Stück der Strecke zwischen der Kreuzung Höhenstraße/Sieveringer Straße und dem Gipfel – für Hermann war das Stück in 10 Minuten erledigt.