Eine Katze sitzt auf einer Küche
ORF
ORF
Tiere

Volkshilfe nutzt Katzen als Therapeuten

Katzen sind nach wie vor die beliebtesten Haustiere. Schätzungen zufolge – denn Katzen werden anders als Hunde nicht registriert – leben rund 250.000 Katzen in Wiener Haushalten. Einige von ihnen sind nicht nur schnurrende Schoßwärmer, sondern auch Therapeuten.

Zwei tierische Therapeuten sind beispielsweise Fee und Merlin, die bei Viktor Samwald leben. Vor drei Jahren fiel er nach einer plötzlichen Hirnblutung mehrere Monate ins Koma. Er kämpfte sich zurück, das Sprechen ist für ihn aber nach wie vor schwer und er ist noch immer auf den Rollstuhl angewiesen. Sein großes Ziel ist, wieder gehen können. Dabei sollen seine Katzen helfen. „Sie sind meine Therapeuten und Haustiere“, sagt Samwald im „Wien heute“-Interview.

Haustiere als Motivationsfaktor

Dabei hilft Melina Buza. Die Ergotherapeutin hat sich über das Projekt „A G’spia fürs Tier“ der Volkshilfe Wien als Freiwillige gemeldet und zeigt den Katzen und ihren Patientinnen und Patienten, welche Übungen gut sind. „Ich selbst habe zwei Katzen. Ich weiß, wie groß der Bezug zum Tier sein kann“, sagt sie. Haustiere als Co-Therapeuten können also durchaus motivierend sein. „Ich schaue, dass wir, je nach Bedürfnis, Übungen finden, die der Patient dann auch alleine selber zu Hause mit dem Haustier machen kann.“

Eine Katze sitzt vor einem Mann im Rollstuhl und seiner Therapeutin
ORF
Viktor Samwald trainiert mit seinen beiden Katzen Merlin und Fee

Eigene Haustiere als Voraussetzung

Über die Homepage der Volkshilfe können sich Patientinnen und Patienten anmelden. Die einzige Voraussetzung ist, dass man selbst Haustiere haben muss. Die Therapeutinnen und Therapeuten kommen dann über die Volkshilfe. „Wir haben acht Freiwillige ausgebildet. Leider ist uns die Coronazeit dazwischen gekommen. Das heißt, wir haben jetzt nicht so viele Patienten und Patientinnen, wie möglich“, sagt Projektleiterin Sabine Rauscher. Deshalb werden immer wieder Freiwillige gesucht, die gerne mitmachen wollen.

Sendehinweis

„Wien heute“, 19.00 Uhr, ORF2

Die Therapieeinheiten finden immer zu Hause statt, gearbeitet wird mit vorhandenen Ressourcen: „Es ist für beide eine Win-win-Situation. Das Tier ist beschäftigt und der Mensch ist auch beschäftigt und man hat eigentlich schöne Erlebnisse gemeinsam“, so Rauscher. Drei Therapieeinheiten mit Katze zu je 50 Minuten kosten übrigens 90 Euro. Dann muss nur noch gemeinsam mit den tierischen Personaltrainern weiter geübt werden.