Blick durch Gitter auf die Justizanstalt Josefstadt Richtung Himmel
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Chronik

Fall Leonie: Verdächtiger will Gutachten anfechten

Einer der Verdächtigen im Mordfall Leonie betont weiter, er sei 16 Jahre alt. Ein Altersgutachten hatte vor kurzem ergeben, dass er mindestens 18, möglicherweise 20 Jahre alt sein soll. Seine Verteidiger wollen das anfechten.

Ihr Mandant sei 16 und nicht älter, das belege eine Geburtsurkunde, die in beglaubigter Übersetzung vorliege, meinte Verteidigerin Astrid Wagner, die ihn gemeinsam mit Mathias Burger vertritt. Das im Akt befindliche Altersgutachten habe ein Allgemeinmediziner erstellt, es sei daher nicht aussagekräftig. „Es wird nötig sein, ihn von einem qualifizierten Gerichtsmediziner mit den entsprechenden Fachkenntnissen untersuchen zu lassen“, kündigte Wagner einen dahin gehenden Antrag an.

Begräbnis nächste Woche

Der von Burger und Wagner vertretene Bursch hatte die 13-jährige Leonie gekannt und sich mit ihr am 25. Juni auf der Donauinsel getroffen, wo die beiden Alkohol konsumiert haben sollen, ehe sie sich in die Wohnung eines 18-Jährigen begaben, wo das Mädchen dann unter Drogen gesetzt und von zwei Verdächtigen missbraucht worden sein soll.

Nachdem sie das Bewusstsein verloren hatte, wurde das leblose Mädchen auf einer Grünfläche vor der Wohnung abgelegt, Passanten entdeckten am frühen Morgen des nächsten Tages die Leiche. Ein herbeigerufener Gerichtsmediziner ging von Ersticken als kausal für das Ableben aus, ein genaues schriftliche Obduktionsgutachten ist weiterhin ausständig. Unterdessen wurde der Leichnam des Mädchens von der Justiz freigegeben. Das Begräbnis soll dem Vernehmen nach in der kommenden Woche stattfinden.