Die PCR-Lutschertests werden schon seit Monaten unter Federführung von Manuela Födinger, Leiterin des Instituts für Labordiagnostik an der Klinik Favoriten, entwickelt. Auf einem Stäbchen befindet sich dabei Traubenzucker. Dieser muss zwei Minuten lang gelutscht werden.
Dabei wird der Speichelfluss angeregt – und der Speichel in einem Röhrchen gesammelt. Die Proben werden dann im Labor analysiert – es handelt sich schließlich um PCR-Tests, die um ein Vielfaches genauer sind als die oft als Lollipop-Tests bezeichneten Antigen-Schnelltests zum Lutschen – mehr dazu in PCR-Lutschertests für Kinder weiter in Testphase.
PCR-Tests nicht für alle Kindergartenkinder
Die Stadt Wien will demnächst Details zum CoV-Sicherheitskonzept für Kindergärten bekanntgeben. Fest steht aber, dass die genaueren PCR-Lutschertests für Kinder noch nicht flächendeckend zum Einsatz kommen werden.
„Pro Bezirk ein Kindergarten“
Doch mit Beginn des neuen Kindergartenjahres werden die PCR-Lutschertests noch nicht flächendeckend zum Einsatz kommen. „Mit Anfang September wird die Studie ausgeweitet. Es wird dann 23 Kindergärten geben, in denen einmal pro Woche gelutscht wird. Pro Bezirk wird es ein Kindergarten sein“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsverbunds auf Nachfrage von Radio Wien. Man habe auch seit kurzem das „Ja“ der Ethikkommission zu dem Projekt.
Wie lange die Studie noch dauern wird und wann der Lutscher flächendeckend in Wiens Kindergärten zum Einsatz kommen wird, „kann derzeit noch nicht gesagt werden“, sagte die Sprecherin.
Lolli-PCR-Tests in Deutschland schon im Einsatz
In Deutschland gibt es die Lolli-PCR-Tests übrigens schon seit einiger Zeit. So bietet die Stadt Köln seit April „allen Kitas freiwillige Lolli-PCR-Tests für Kinder und Beschäftigte“ an. Könnte Wien nicht einfach diese Tests in den Kindergärten einsetzen? „Natürlich haben wir auch die Testungen im Ausland im Blick“, heißt es dazu aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber Radio Wien. Allerdings würden die Tests aus Köln keinen zeitlichen Vorteil bringen, da sie vorher von der Bundesbehörde zugelassen werden müssten.
Spülen mit PCR-Gurgeltests „ab vier Jahren“
Antigen-Lutschertests – wie in niederösterreichischen Kindergärten – erachte man „aufgrund der geringen Sensitivität dieser Tests als nicht zielführend“, heißt es weiter. Allerdings weist der Sprecher des Gesundheitsstadtrats darauf hin, dass die PCR-Gurgeltests schon ab einem Alter von vier Jahren möglich seien – es könne dabei schließlich nicht nur gegurgelt, sondern auch gespült werden.
Was das für das Sicherheitskonzept für die Wiener Kindergärten heißt, bleibt abzuwarten. Denn gerade jüngere Kindergartenkinder können diese Tests noch nicht korrekt ausführen. Die Stadt hat eine Pressekonferenz zu den CoV-Sicherheitskonzepten für Wiens Kindergärten und Schulen angekündigt.