Fahnen vor dem AUA Headoffice in Schwechat
APA/Roland Schlager
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Wirtschaft

Streit um Piloten-Kündigungen bei AUA

Die Kündigung von zwölf AUA-Pilotinnen und -Piloten sorgt für Kritik von Gewerkschaft und Betriebsrat. Laut der Plattform „Aerotelegraph“ verweigern die Betroffenen ein Umschulungsangebot auf neue Flugzeuge. Die Personalvertretung weist das zurück.

Man weise die Vorwürfe, wonach die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Umschulungen von der Dash-8 auf andere Flugzeugtypen verweigert hätten, „entschieden zurück“, so der AUA-Betriebsrat Bord und die Gewerkschaft vida in einer Aussendung. Die Betroffenen hätten sich in Schreiben an die Fluglinie „ausdrücklich als arbeitswillig und arbeitsbereit deklariert“.

Es hätten einzelne nur einen Wechsel von Länderbasen auf den Flughafen Wien abgelehnt. „Mit der Verknüpfung der Umschulung mit dem Stationswechsel möchte das Unternehmen eine anhängige Gerichtsentscheidung zu den Länderbasenschließungen vorwegnehmen und die Kolleginnen und Kollegen in einem neuen Dienstvertrag zwingen“, heißt es in der Aussendung weiter. Diese zwei Rechtsfragen seien allerdings getrennt voneinander zu betrachten, wird gefordert.

Dash Flugzeug am Flughafen Innsbruck
ORF
Die AUA braucht keine Dash-Pilotinnen und Piloten mehr, weil sie die Maschinen nicht mehr in der Flotte hat

Dash-8-Flugzeuge ausgemustert

Laut Betriebsrat und Gewerkschaft verlängerte die AUA zudem erst vor wenigen Tagen die Kurzarbeit für die Betroffenen. Der Großteil sei bereits über 50 Jahre alt. Die AUA musterte die Dash-8-Maschinen aus, im Mai fand der letzte Flug statt. Viele der Dash-Pilotinnen und Piloten ließen sich laut „Aerotelegraph“ bereits auf einen anderen Flugzeugtyp umschulen.

Das letzte Angebot soll nun gelautet haben: Eine Umschulung auf Airbus A320 oder Embraer E195 und ein Einsatz auf diesen Flugzeugen als Erster Offizier bzw. Erste Offizierin, bei gleichem Gehalt wie bisher. Damit sollen zwölf Pilotinnen und Piloten jedoch nicht einverstanden gewesen sein. Laut dem Bericht sollen sie darauf beharren, als Kapitäne bzw. Kapitäninnen eingesetzt zu werden. Zudem sollen sie nicht nach Wien übersiedeln wollen. Am Mittwoch sollen sie über die bevorstehenden Kündigungen informiert worden sein.

Harter Sparkurs

Die AUA hält angesichts anhaltend roter Zahlen weiter an einem harten Sparkurs samt Abbau von Hunderten weiteren Jobs fest. Das Minus für das erste Halbjahr 2021 war kaum geringer als im Vergleichszeitraum 2020. Um wettbewerbsfähig aus der Krise fliegen zu können, werde das restrukturierte Unternehmen laut AUA etwa 20 Prozent kleiner sein.