Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Interviewstudio
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Coronavirus

Hacker will Zutritte nur für Geimpfte

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) spricht sich angesichts einer vierten Coronavirus-Welle für eine deutliche Verschärfung der Maßnahmen für Ungeimpfte aus. Er fordert strikte Beschränkungen etwa bei Freizeiteinrichtungen.

Man habe „noch vier bis sechs Wochen Zeit, die Impfquote zu erhöhen“, sagte er gegenüber der „Kronen Zeitung“ (Online). Nach diesem angesprochenen Zeitraum werde entschieden sein, „mit welchen Konsequenzen die vierte Welle kommt“, so Hacker. „Die Maßnahmen, die folgen, sind völlig klar. Die Geimpften werden eine andere Lebenssituation finden als die Nicht-Geimpften“, so Hacker. „Es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass nur mehr Geimpfte reinkommen“

Modellrechnungen sehen Anstieg mit Schulstart

„Wenn die Infektionszahlen steigen, und sie werden zu Schulbeginn steigen, dann werden zum Beispiel ungeimpfte Lehrer mit Maske unterrichten.“ Die Modellrechnungen der Stadt Wien gehen von einem starken Anstieg der Infektionsfälle in der zweiten September-Hälfte aus, hieß es dazu aus Hackers Büro zur APA. Die vierte Welle werde also so richtig eintreffen, wenn die Schulen aufsperren und das Wetter wieder schlechter wird, so die Warnung.

Zu den angedachten Eintrittsverboten für Ungeimpfte sagte der Stadtrat zur „Krone“: „Besser nur Geimpfte haben Zutritt als Schließungen. Niemand will mehr einen Lockdown sehen. Es ist vernünftig, wenn Freizeit- und Sportstätten das jetzt schon einführen.“

Wiener Alleingang möglich

Sollte der Bund dies nicht umsetzen, so sei in Wien wieder ein Sonderweg denkbar: „Der Bund muss nächste Woche die neuen Regeln ab September kundtun“, verwies Hacker auf die per 31. August auslaufende Verordnung von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne). Kommen dann keine härteren bundesweite Maßnahmen, könnte es in der Bundeshauptstadt wieder einen Alleingang geben.