Verkehr

Abtragen der Tangentenbrücke geglückt

Die gesperrte Abfahrt Simmering auf der Südosttangente (A23) ist endgültig Geschichte. In den Morgenstunden wurde am Sonntag die Brücke über die Tangente abgetragen, sie wird in den nächsten Tagen zerlegt.

Um 4.30 Uhr ging es los. Nach zweijähriger Vorarbeit und detailreichen Berechnungen konnte mit dem Abtragen begonnen werden. Als ganzes Stück sollte die Brücke hochgehoben und neben der Tangente abgesetzt werden. „Wir müssen eine Brücke von der Tangente wegheben. Diese Brücke ist 550 Tonnen schwer und das können nur ganz besondere Kräne, so wie dieser Raupenkran, den wir hier im Einsatz haben“, erzählte ASFINAG-Geschäftsführer Andreas Fromm in den frühen Morgenstunden.

TV-Hinweis

„Wien heute“, 15. August, 19 Uhr, ORF 2

Spezialkran aus den Niederlanden

Da aus Platzgründen nur von einer Seite aus gearbeitet werden kann, musste der 84 Meter hohe Raupenkran (Demag CC 8800-1) – einer der größten Europas – eigens von der niederländischen Spezialfirma Mammoet angefordert werden. Für den Transport aus Rotterdam waren rund 100 Lkw-Fahrten, darunter 20 Spezialtransporte, nötig.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF
Die Tangentenbrücke wird abgetragen
ORF

Der Aufbau durch die mitgereiste, achtköpfige Mannschaft brauchte rund eine Woche, in der zunächst mit kleineren Kränen 935 Tonnen schwere Gegengewichte aufgeladen wurden, bevor der 84 Meter hohe Ausleger für diesen Einsatz aufgekippt werden konnte. Insgesamt kostet der Einsatz des Raupenkrans die ASFINAG rund 1,5 Millionen Euro.

Eineinhalb Jahre Berechnungen

Noch vor Sonnenaufgang dann der erste Erfolg. „Wir sind gerade mit dem Durchschneiden der Stützen fertig geworden, wie wir sehen, hängt die Brücke auch schon am Kran drauf“, erklärte Brigitte Müllneritsch, Regionalleiterin der ASFINAG in Wien. Für die Zentimeterarbeit ist dann aber Tageslicht notwendig und so wird die Brücke ab 5.00 Uhr schrittweise angehoben und gedreht.

Gesperrte Ausfahrt

Die „gesperrte Ausfahrt Simmering“ war ursprünglich als Anschlussstelle an die A23 geplant. Wegen Protesten und der hohen Kosten wurde sie aber nicht umgesetzt. Es blieb die Brücke mit Umkehrstelle für Einsatzfahrzeuge.

„Wir haben über eineinhalb Jahre Berechnungen durchgeführt und die Brücke untersucht, damit sie nicht beim Wegheben zerbricht oder dass wir beim Wegheben mit dem Kran eine Kollision haben. Das muss alles sehr genau berechnet sein“, erklärte Geschäftsführer Fromm. Der Vorgang sei sehr sicher, spürte man zu diesem Zeitpunkt schon den Optimismus.

Abriss am verkehrsärmsten Tag

Vorbereitet wurde auch die Teilsperre der A23 explizit für diesen Sonntag, erklärt Müllneritsch. Die Autobahn war bis 10.00 Uhr gesperrt. „Der 15. August ist erfahrungsgemäß einer der verkehrsärmsten Tage im Jahr. Da ist am wenigsten los auf der Tangente, daher haben wir uns für dieses Datum entschieden und auch in den Jahren zuvor immer rund um diesen 15. August geplant.“

Um 7.10 Uhr legt die Brücke dann eine Punktlandung an der Ablagestelle neben der Tangente hin. Fromm ist begeistert. „Alles ist gut gegangen, die Brücke ist heil von der Tangente weggehoben worden und es hat alles super funktioniert. Ich bin sehr glücklich und froh, dass wir das geschafft haben.“ In den nächsten Tagen wird die Brücke zerlegt, 90 Prozent des Materials soll recycelt werden. Auf dem umliegenden Areal entsteht ein öffentlicher Park.