Bevor das Stadion endgültig abgerissen wird, wird alles Verwertbare sortiert und verkauft. Die 5.500 Sessel zum Beispiel stehen für jeweils zehn Euro zum Verkauf. Wiederverwertet werden aber auch Kabel, Holz und andere Rohstoffe.
Arbeit wie in einer Mine
Markus Meisner vom „Baukarussell“ erklärt das Prinzip von „Urban Mining“ wie folgt: „Wir haben Erze und Metalle aus Minen genommen und in unsere Infrastruktur gepackt. Dort sind sie im Begriff des ‚Urban Mining‘ gelagert. Nachdem die Nutzung beendet ist, kann man sie dort, wie aus einer normalen Mine, eigentlich wieder entnehmen und einer neuerlichen Nutzung zuführen.“
Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose
Aber nicht nur Rohstoffe werden beim Abbau des Stadions gewonnen, sondern auch Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose geschaffen, sogenannte Transitarbeitskräfte. Für das AMS ist eine derartige Beschäftigung besonders wertvoll.
„Sinnstiftende Arbeit hat zu einem hohen Maße auch positive Effekte auf die Kundinnen und Kunden des AMS“, so AMS-Vorstand Johannes Kopf. Sie würden hier unter anderem mit Themen wie Lagerlogistik, Wiederverwertbarkeit und Marketing in Berührung kommen. Kopf: „Da gelingt es dann Gott sei Dank vielen Menschen anschließend, in den ersten Arbeitsmarkt wieder einzutreten.“
„Urban Mining“ im Dusika-Stadion
Die Rohstoffe auf der Erde werden knapp, anstatt sie im Boden zu suchen, werden andere Quellen angezapft. Das ist das Prinzip von „Urban Mining“. Dieses wird beim alten Dusika-Stadion derzeit angewandt.
Neues Stadion ohne Radsport
1977 wurde das Dusika-Stadion am Handelskai errichtet. Es wurde zur Basis für die Radfahrer in Österreich. Bis 2023 muss es der neuen multifunktionalen „Sport Arena Wien“ weichen. Diese soll drei unabhängig voneinander nutz- und bespielbare Hallen bieten. Im Zentrum stehen dabei Ballsport, Turnen und Leichtathletik. Eine Radbahn wird hingegen keinen Platz mehr in der neuen Arena finden.