Gelbes Cabrio mit Kräutern
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Chronik

„Cabriobeet“ als Kritik an Parkplätzen

Der Wiener Filmemacher und Klimaaktivist Christoph Schwarz will mit einer besonderen Aktion auf die Platzverteilung im öffentlichen Raum aufmerksam machen. Am Alsergrund hat er deshalb ein Cabrio mit Pflanzen befüllt.

Als der einfachste Weg, Pflanzen im öffentlichen Raum wachsen zu lassen, bezeichnet Schwarz sein „Cabriobeet“. „Für nur zehn Euro pro Monat kann man mit einem Parkpickerl den öffentlichen Raum privatisieren“, sagt Schwarz zum „Kurier“. Wolle man das Ganze in einem Hochbeet pflanzen, werde es bürokratisch und teurer, kritisiert Schwarz. Hier reicht das Parkpickerl.

Beim Magistrat heißt es gegenüber dem „Kurier“, dass grundsätzlich jedes für den Straßenverkehr zugelassene Fahrzeug in einem Parkstreifen stehen kann. Nach einer Prüfung und gegen eine Gebühr (zwischen 2,10 und 20,70 Euro pro Quadratmeter) ist das aber auch bei Baustellen und Schanigärten erlaubt. Ähnlich seien die Voraussetzungen für Hochbeete. Ein sogenanntes Parklet kann man überhaupt ohne Gebühr aufstellen, aber nur nach Ansuchen und nur direkt vor dem eigenen Wohnhaus.

Auto angeblich fahrtüchtig

Der zitronengelbe Peugeot 306 steht jetzt in der Sobieskigasse vor Hausnummer 40. Darin wachsen Kräuter wie Rosmarin, Oregano oder Minze – als „Kräuterbeet für die Nachbarschaft“. Er fordert einen viel niederschwelligeren Zugang zum öffentlichen Raum. „Was Autofahrern ermöglicht wird, muss allen Stadtbewohnern ermöglicht werden“, sagt er. Konkret heißt das: Für zehn Euro im Monat soll man eben auch Platz für ein Hochbeet beanspruchen können.

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Das Auto kann angeblich in 20 Minuten fahrbereit gemacht werden

Dass er legal dort steht, unterstreicht Schwarz im Bericht. Er könne das Auto innerhalb von 20 Minuten so freiräumen, dass er es umstellen kann. Gebaut hat er das Beet mit Freunden, wenn es regnet, besteht aber Überschwemmungsgefahr. Weshalb ein Nachbar dann immer runterrennen muss, um das Dach zu schließen. Schwarz will das Cabrio bis Oktober draußen stehen lassen. Im Frühjahr will er wiederkommen: „Das Pickerl gilt noch für ein Jahr.“