Ein Auto biegt an einer Kreuzung ab
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Verkehr

Zunehmende Hitze lässt Unfallgefahr steigen

Die zunehmenden Hitzewellen in Europa mit steigenden Temperaturen machen auch Österreich zu schaffen. Damit einher geht auch eine signifikant höhere Zahl von Verkehrsunfällen mit Todesfolge an Hitzetagen.

Während in vielen Teilen Europas Waldbrände wüten und der Wassermangel zunimmt, macht sich die zunehmende Hitze in Österreich vor allem mit gesundheitlichen Problemen und steigenden Unfallzahlen bemerkbar. „An Hitzetagen haben wir 73 Prozent mehr Verkehrsunfälle mit 57 Prozent mehr Todesopfern“, erläuterte Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz beim Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV).

Sechsmal mehr Motorradunfälle

Besonders betroffen seien Fahrrad- und Motorradfahrer, da sich diese am wenigsten vor der Hitze schützen könnten. An Hitzetagen (über 30 Grad) gebe es dreimal so viele Fahrrad- und sechsmal mehr Motorradunfälle. Bei den Autofahrern zeige sich eine Häufung von Fahrfehlern. Schon bei 28 Grad verdoppeln sich diese und vervierfachen sich bei 32 Grad.

Armin Kaltenegger und Hans-Peter Hutter
Kuratorium für Verkehrssicherheit/APA-Fotoservice/Schedl
Hitze führt indirekt auch zu Aggressionen im Straßenverkehr

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter erklärte: „Es wird von vielen nach wie vor unterschätzt, wie Hitzestress auf unseren Körper, auf unsere geistige Leistungsfähigkeit und letztendlich auch auf unsere emotionale Seite wirkt.“ Mit zunehmender Länge und höheren Maximaltemperaturen einer Hitzewelle stiegen auch die Auswirkungen, so Hutter weiter. Die Folgen seien Gereiztheit, steigende Aggressionsbereitschaft (etwa bei Auseinandersetzungen im Straßenverkehr), aber auch Ängste und depressive Verstimmungen.

Mehr Unfälle durch Hitze

Fünf Grad Unterschied machen gleich um 73 Prozent mehr Unfälle aus. Die Hitze wirkt sich verkehrstechnisch besonder negativ auf Radfahrer und Motorradfahrer aus.

Fehlende Erholung in Tropennächten

Allgemein ist die körperliche Leistungsfähigkeit herabgesetzt, wozu Tropennächte (über 20 Grad) in urbanen Gebieten besonders beitragen, da sich in solchen Nächten der Organismus nicht richtig erholen kann. Besonders betroffen sind Ältere (besonders ab 80 Jahren), aber auch Kinder und Säuglinge, deren körperlicher Kühlungsmechanismus noch nicht ausgereift ist, wie Hutter betonte.