Läuferinnen beim Marathon
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Sport

City-Marathon: Nur Getestete laufen mit

Nach dem CoV-bedingten Ausfall 2020 und einer Verschiebung findet der Vienna City Marathon (VCM) in gut drei Wochen statt. Er wird als weltweit erster großer Stadtmarathon seit Pandemieausbruch über die Bühne gehen. Einen negativen CoV-Test werden alle brauchen, die heuer mitlaufen.

Die Organisatoren um Veranstalter Wolfgang Konrad und Organisationsleiter Gerhard Wehr haben dem Traditionsevent ein 110-seitiges Covid-Präventionskonzept verpasst, um die Durchführung am 12. September überhaupt erst möglich zu machen. „Es war die schwierigste Phase in der 37-jährigen Geschichte des Vienna City Marathon“, erklärte Konrad am Freitag bei einer Pressekonferenz in Wien.

VCM als „Teil der Lösung“

Man habe aber gesehen, dass der VCM u.a. auch von Ministeriumsseite als Motor der Breitensportbewegung und Gesundheitsförderer angesehen werde. Die nötige Unterstützung von dieser Seite sei daher gegeben gewesen. Konrad: „Nun ist es zum Greifen nahe – nur noch etwas mehr als drei Wochen.“

Wolfgang Konrad und Hans Peter Hutter
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Gemeinsam mit Umweltmediziner Hans-Peter Hutter wurde ein Sicherheitskonzept entwickelt

Es sei freilich immer klar gewesen, dass die Sicherheit im Vordergrund stehen müsse. Da etwa die großen Marathons in Berlin und London erst Wochen später stattfinden werden, sei der VCM ein Leitevent, eine Vorzeigeveranstaltung. „Wir wollen zeigen, dass wir ein Teil der Lösung sein können. Damit wir zeigen, was möglich ist“, führte Konrad aus. Man habe nach Lösungen gesucht und nun eine sehr, sehr spannende Situation. „Wir müssen da durch und wir werden es schaffen“, ist sich Konrad sicher.

Wien-Marathon als Vorbild für Laufevents

Verpflichtender PCR-Test vor dem Start trotz Impfung, weniger Teilnehmer, die Tische für die Verpflegung weit auseinander und 3G-Regel auch für Besucherräume. Das sind Eckpunkte für den Vienna City Marathon im September.

93 Prozent geimpft

Laut Wehr befasst sich das Präventionskonzept u.a. mit einer Reduktion der Sportler-Gesamtkapazität auf 60 Prozent. „An den zwei Event-Tagen (11./12. September, Anm.) werden wir damit circa 28.000 Teilnehmer haben.“ Mehr Platz, Entzerrung, mehr Zeit sei das Motto. Die Aktiven sollen demnach Informationen bekommen, wann sie in den Startbereich kommen sollen, wann sie ihre Garderobe abgeben sollen und wann sie in ihrem Startblock sein sollen. Die Startzeitfenster wurden auf fünf Minuten erweitert.

Ein Mitarbeiter des Vienna City Marathon übergibt die Medaille
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Nicht geben wird es eine Medaillenübergabe, die Läuferinnen und Läufer müssen sie selbst holen

Auf der Strecke wird es auch deutlich weniger Staffel-Teams geben, zudem werden die Verpflegungstische weiter auseinander als üblich sein. Die Finisher-Medaillen werden nicht umgehängt, sondern sollen von den Absolventen der Bewerbe selbst genommen werden. „Wir brauchen das Verständnis und die Mithilfe der Teilnehmer“, erläuterte Wehr. Er sei dahingehend zuversichtlich. Das Verantwortungsbewusstsein der Angemeldeten werde dadurch bewiesen, dass 93 Prozent geimpft seien.

Negativer Test

Das wird freilich nicht reichen, denn jeder Teilnehmer wird einen negativen CoV-Test vorweisen müssen. „Damit versuchen wir das Risiko der Verbreitung der Delta-Variante zu reduzieren“, meinte dazu Hans-Peter Hutter, Leiter des Zentrums für Public Health an der MedUni Wien. Denn eine Virus-Verbreitungsmöglichkeit könne auch von Geimpften ausgehen. Der Mediziner hat die Präventionskonzept-Ausarbeitung begleitet, wobei man auch in Zeiten niedriger Zahlen auf einen „worst case“ eingestellt war.