Umbauarbeiten Burgtheater Zuschauerraum, Sessel mit Plastik verhüllt
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Kultur

Bessere Sicht: Sesselrücken im Burgtheater

Im Wiener Burgtheater herrscht derzeit nur auf künstlerischem Gebiet Sommerpause. Denn seit drei Monaten laufen Umbauarbeiten im Haus. Davon wird dann ab September auch das Publikum profitieren: durch neue, bequeme Stühle, bessere Sicht und Belüftung.

Derzeit führen die Projektleiter des Umbaus Regie im Burgtheater. Herzstück der Arbeiten: Im Zuschauerraum wurden alle Stühle ausgetauscht. Es ist die dritte Bestuhlung seit dem Zweiten Weltkrieg: Die Bestuhlung von 1955 wurde 1967 durch schmälere Stühle ersetzt, und auch diese hat nun ausgedient.

„Wir hatten eine Bestuhlung, die schon am Rande ihrer Leistungsfähigkeit war“, sagte der Kaufmännische Geschäftsführe des Burgtheaters, Robert Beutler, am Samstag gegenüber „Wien heute“. Die Stühle knarrten. „Es hat alles gewackelt beim Hinsetzen. Wir haben es einfach austauschen müssen.“

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Umbauarbeiten Burgtheater Zuschauerraum, Sessel mit Plastik verhüllt
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Umbauarbeiten Burgtheater Zuschauerraum, Sessel mit Plastik verhüllt
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Umbauarbeiten Burgtheater Bühne
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Umbauarbeiten Burgtheater Zuschauerraum, Sessel mit Plastik verhüllt
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Klimanlage
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Frau bei Umbauarbeiten  an Wand
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Baumaterial bei Umbauarbeiten Burgtheater
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Publikumsfreundlichere Sichtachsen

Die 406 neuen Sessel sind mit einem atmungsaktiven Mohairstoff bezogen. Jeder ist mit einem eigenen Entlüftungsfuß versehen. Im Zuge der Arbeiten wurde auch ein Holzboden verlegt. Die neue Anordnung bietet mehr Bewegungsfreiheit und publikumsfreundlichere Sichtachsen.

Wichtig sei, dass jeder Stuhl gleich groß sei und die gleiche Sitztiefe habe, so Architekt Kristof Jarder. Sehr wichtig sei auch, dass die Stühle versetzt worden sein. „Das heißt, man sitzt nicht mehr hintereinander, man kann wirklich durch die Köpfe durch auf die Bühne sehen.“

Sesselrücken im Burgtheater

Vor der neuen Spielsaison ist im Burgtheater die Bestuhlung ausgetauscht worden. Bequemer und mit einem Entlüftungsfuß versehen, ist jeder der 400 Sessel ausgestattet. Die verbrauchte Luft wird über den „Blasengel“ wieder abgegeben.

Neue Klimaanlage

Auch der Technikbereich wird auf den aktuellsten Stand gebracht. „Weil es doch immer mehr Produktionen gibt, die mit Videotechnik arbeiten und in der Akustik hat sich auch sehr viel getan“, so Beutler. Auch eine neue Klimaanlage wird eingebaut. Eine Hauptrolle dabei spielt ein Pavillion im benachbarten Volksgarten.

Der Pavillon aus der Erbauungszeit „bringt die Frischluft direkt in den Sesselfuß unter dem Zuschauer heraus und wird dann über dem Blasengel am Dach abgesaugt. Da kommt jetzt die Klimaanlage dazu, weil wir in letzter Zeit schon immer wärmere Luft auch angesaugt haben. Und das muss kühler werden“, erklärte Beutler im „Wien heute“-Interview. Mit Ende August werden alle Arbeiten abgeschlossen sein. Dann wird die Bühne freigegeben für die erste Saisonpremiere mit Birgit Minichmayr als Maria Stuart am 5. September.