Verkehr

Digitaler Führerschein erst nächstes Jahr

Eigentlich hätte der digitale Führerschein am Smartphone im Frühjahr starten sollen. Doch im Zuge des Vergabeverfahrens gab es Verzögerungen. Und so kommt der digitale Führerschein frühestens zu Jahresbeginn.

Papier- oder Plastikausweise braucht man künftig nicht mehr bei sich zu haben, es soll eine APP am Smartphone reichen. So lautet die Idee hinter der digitalen Ausweisplattform. „Als erster digitaler Ausweis wird der digitale Führerschein umgesetzt, weitere wie der Schülerausweis oder die Kfz-Zulassung sollen folgen“, hieß es aus dem zuständigen Ministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort von Margarete Schramböck (ÖVP).

Doch das Projekt läuft nicht wie geplant, denn eigentlich hätte es den digitalen Führerschein schon seit diesem Frühjahr geben sollen. „Hauptgründe für die Terminverzögerung waren Covid-19-bedingte Umpriorisierungen von Ressourcen und der parlamentarische Prozess zum Digitalisierungsfondsgesetz“, so ein Sprecher des Ministeriums gegenüber Radio Wien.

Die Österreichische Staatsdruckerei entwickelt derzeit die Softwarelösung für den digitalen Führerschein
ORF
Die Staatsdruckerei entwickelt derzeit die Softwarelösung für den digitalen Führerschein. Im Bild: Muster des digitalen Führerscheins, er wird dann anders aussehen.

Staatsdruckerei arbeitet an technischer Umsetzung

Allerdings ist es auch zu Problemen im Vergabeverfahren gekommen. Das in dem Verfahren ursprünglich erstgereihte Unternehmen wurde nachträglich ausgeschieden, weil es bestimmte Forderungen nicht erfüllen konnte. Den Auftrag erhielt schließlich der zweitgereihte Bieter. Dabei handelt es sich um die private Staatsdruckerei – ein ehemals staatliches Unternehmen, das Anfang der 2000er Jahre privatisiert wurde. Dieses arbeitet nun an der Softwarelösung.

Laut dem Ministeriumssprecher wird der digitale Führerschein „Anfang des kommenden Jahres“ verfügbar sein. Auf ein genaues Datum wollte sich der Sprecher aber nicht festlegen. Das Log-in und die Nutzung der Ausweisplattform würden dann über die staatliche elektronische Identitätslösung „ID-Austria“ als Weiterentwicklung der bestehenden Handysignatur erfolgen, erklärte der Sprecher.

Der Auftrag für den digitalen Führerschein ist rund drei Millionen Euro schwer. Allerdings werden für den Betrieb, die Sicherheit und die spätere Entwicklung der anderen Ausbaustufen noch zusätzliche Kosten anfallen.