Schild MA 35
APA/Georg Hochmuth
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Chronik

MA 35 lud versehentlich Hunderte zu Fest

Die Kritik an der MA 35, zuständig für Einwanderung, reißt nicht ab. Die Magistratsabteilung soll versehentlich Hunderte Menschen mit Migrationshintergrund zu einem Fest für Neo-Österreicher geladen haben. Grund war ein EDV-Fehler, berichtet der „Kurier“.

In dem Schreiben wurde ihnen zum Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft gratuliert – die die meisten aber gar nicht erhalten und zum Teil auch nicht beantragt hatten. Der versehentliche Versand an einige hundert Personen sei „auf einen fehlerhaften Abzug aus der Datenbank zurückzuführen“, wurde eine Stellungnahme der Abteilung in dem Bericht zitiert. Das EDV-System stehe kurz vor der Ablösung, mit den Betroffenen sei man bereits in Kontakt getreten.

FPÖ will nun Anfrage im Gemeinderat stellen

Die Wiener FPÖ will nun im Gemeinderat erfragen, was es mit „Einbürgerungsfesten“ der MA 35 generell auf sich hat. Man wolle wissen, wie viele solcher „Migrantenpartys“ in den vergangenen Jahren stattgefunden und wie viel diese den Steuerzahlern gekostet hätten, kündigte Klubchef Maximilian Krauss in einer Aussendung an. „Offensichtlich handelt es sich hier um eine weitere sinnlose Geldverschwendung“, mutmaßte er.

150.000 Verfahren im Jahr

Die MA 35 steht seit längerer Zeit in der Kritik, vor allem lange Verfahrensdauern wurden immer wieder bemängelt. Die Kritik war zuletzt neu aufgeflammt. ORF-Berichte, wonach das Telefon bei externen Anrufen nicht mehr abgehoben werde, sorgten für Aufsehen. Der zuständige Stadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) kündigte bereits im Frühjahr eine Reform der Abteilung an – und vor allem mehr Personal. Neue Mitarbeiter und eine telefonische Servicestelle wurden in Aussicht gestellt.

Die Abteilung bewältigt rund 150.000 Verfahren pro Jahr, die mit einer Million Kundenkontakten einhergehen. Da während der Pandemie dieser Kontakt oft telefonisch oder via E-Mail erfolgen musste, hätten sich die Abläufe verzögert, wurde betont. Auch das Aufgabenspektrum sei gewachsen, führte man im Rathaus ins Treffen. So müssen auch die Brexit-Verfahren für in Österreich lebende britische Staatsbürger abgewickelt werden. Auch die Anträge auf Staatsbürgerschaft für Angehörige von NS-Opfern werden von der MA 35 abgewickelt.