Frau wird im Supermarkt geimpft
APA/Herbert Pfarrhofer
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Gesundheit

Erster Tag für Impfaktion im Supermarkt

Seit heute kann auch an der Supermarktkassa ein Erststich abgeholt werden. Der REWE-Konzern bietet an drei Standorten an, sich ohne Anmeldung schnell impfen zu lassen. Der Auftakt erfolgte in der Millennium City. Einkaufen ist keine Bedingung.

Der Andrang dort war am Vormittag gewaltig – allerdings nicht aufgrund zahlreicher Impfwilliger, sondern wegen des großen Medieninteresses. „Nie war es unkomplizierter, sich in Wien impfen zu lassen“, versicherte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bei der Präsentation. Auch Marcel Haraszti, Vorstand der REWE International AG, betonte: „Es muss unser aller gemeinsames Ziel sein, die Pandemie nachhaltig einzudämmen. Die Corona-Schutzimpfung ist in Hinblick auf den kommenden Herbst und steigende Infektionszahlen notwendiger denn je.“

Impfen im Supermarkt

Der REWE-Konzern bietet in drei Filialen den Erststich ohne Anmeldung an. Geimpft wird neben der Kassa oder in einer Impfbox vor dem Geschäft. Das Angebot ist in Bezirken mit bisher niedriger Impfrate ausgerollt worden. Gutscheine sollen außerdem zum Impfen animieren.

Impfen neben Sonderangeboten

Impfen im Supermarkt ist im Billa Plus in der Millennium City, im Penny-Markt in der Simmeringer Hauptstraße sowie bei Billa in der Franz-Koci-Straße in Favoriten möglich. In der Millennium City ist die Impfstation unmittelbar am Eingang situiert – dort, wo üblicherweise die Sonderangebote präsentiert werden. In Simmering wird im Geschäft geimpft, beim Billa in Favoriten in einer Impfbox auf dem Parkplatz.

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Mitarbeiterinnen und Sanitäter im Supermarkt mit Billa-Werbeschildern
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Fotograf fotografiert Frau die geimpft wird
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Frau wird im Supermarkt geimpft
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Impfen an Supermarktkassa
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 Penny Österreich-Geschäftsführer, Mario Märzinger, Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und Rewe-International-Vorstand Marcel Haraszti
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Eine Voranmeldung ist nicht nötig. Die Schutzimpfung ist nicht nur kostenlos, sondern auch nicht notwendig an einen Einkauf gebunden, wie beteuert wurde. Teilnehmer erhalten aber jedenfalls ein Getränk aus dem Billa- bzw. Penny-Sortiment, hieß es heute. Pro Standort sind pro Tag bis zu 150 Impfungen möglich. Durchgeführt werden diese in Kooperation mit Rettungs- und Hilfsorganisationen.

Bisher 64.000 Impfungen ohne Anmeldung

Mitzubringen sind ein Ausweis und, falls vorhanden, eine E-Card. Bei Personen, die 18 Jahre oder älter sind, wird das Vakzin von Johnson & Johnson verwendet, bei Personen im Alter von zwölf bis 17 Jahren der Impfstoff von Biontech und Pfizer. Letztere können sich ihre Zweitimpfung – ebenfalls ohne Terminanmeldung – drei Wochen später im Austria Center Wien bzw. in einem anderen städtischen Impfzentrum abholen.

377 neue Fälle in Wien

1.574 Neuinfektionen sind in den vergangenen 24 Stunden in Österreich verzeichnet worden. Das ist der höchste Wert seit 5. Mai. Die meisten Neuinfektionen meldete Wien mit 377 Fällen. Die Durchimpfungsrate liegt in Wien derzeit bei 59,5 Prozent.

Die Stadt hat bereits eine Reihe von dezentralen Impfstellen, die ohne Termin besucht werden können, eingerichtet. Damit konnten bisher 63.969 Personen zusätzlich geimpft werden, hieß es heute. In den Einkaufszentren stellt die Lugner City weiterhin den Spitzenreiter – mit 1.911 Impfungen – dar. Über die Impfbusse wurden bis dato 2.422 Stiche durchgeführt, bei den Containern liegen Rathausplatz (4.073), Donauinsel (2.023) und der Stephansdom (1.184) an der Spitze.

Rainer Trefelik, Obmann der Bundesparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, verwies auf die Bedeutung derart niederschwelliger Initiativen. Aktionen wie jene von REWE und auch in Einkaufszentren in Vorarlberg seien zu begrüßen. Im Sinne der Pandemiebekämpfung sollten diese auch in anderen Bundesländern stattfinden, empfahl er.