Ein Rettungswagen bei der Auffahrtsrampe zur Klinik Favoriten
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Onkologie-Neubau verzögert: Patienten leiden

Heuer hätte in der Klinik Favoriten ein neues Onkologie-Zentrum eröffnen sollen. Nach Kritik an den Plänen braucht es nun aber einen neuen Anlauf. Krebspatienten müssen teils unter unwürdigen Umständen ausharren. Der Neubau soll 2026 fertig werden.

Lediglich kleinere Adaptierungen wurden in dem Gebäude vorgenommen, in dem das Onkologie-Zentrum entstehen soll. Für die Patientinnen und Patienten brachte das nichts, viele müssen weiterhin im alten Pavillon behandelt werden. Der Mann einer Patientin bezeichnete die baulichen Zustände in dem Pavillon gegenüber „Wien heute“ als „schrecklich“: „Hab geglaubt, ich bin in Rumänien, Sechs- und Acht-Bett-Zimmer, kein Klo im Zimmer, Dusche war Rumpelkammer, keine Privatsphäre.“

Kritik an der Klinik Favoriten

Sechsbettzimmer, eine Ambulanz im Keller und keine Privatsphäre in der Tagstation: Die Onkologie in der Klinik Favoriten ist mehr als in die Jahre gekommen. Eigentlich wollte der Gesundheitsverbund Anfang dieses Jahres dort ein neues Krebszentrum eröffnen. Doch daraus ist bis jetzt nichts geworden.

Gesundheitsverbund investiert 60 Millionen

Eine Situation, die längst der Vergangenheit angehören sollte. Doch der geplante Umbau des 20 Jahre alten Gebäudes, in dem früher die Geriatrie untergebracht war, war nach eingehender Prüfung auch von externen Experten zu wenig umfangreich. Jetzt müssen noch einmal mehr Geld und mehr Zeit in die Hand genommen werden, wie Herwig Wetzlinger, stv. Generaldirektor Gesundheitsverbund, sagte: „Wir investieren in das Gebäude 60 Millionen Euro in den nächsten Jahren, diese 60 Millionen brauchen einen Zeitraum bis 2026.“

Einige Verbesserungen gibt es doch

Einige Verbesserungen wurden aber trotzdem schon vorgenommen. Eine alte Station ist vor allem wegen zwei Corona-Clustern vor kurzem übersiedelt, Acht-Bett-Zimmer gibt es nicht mehr, und die Ambulanz soll noch im September aus dem Kellergeschoss verlegt werden. In den nächsten Jahren will der Gesundheitsverbund insgesamt 800 Millionen in die Klinik Favoriten investieren und alle alten Gebäude abreißen. Das neue Onko-Zentrum mit ausschließlich Zwei-Bett-Zimmern für 64 Patienten soll in fünf Jahren fertig sein.