Einkaufswagen in Supermarkt
ORF
ORF
Chronik

Bis jetzt keine weiteren „Stadtgreißler“

Die Wiener SPÖ hat 2018 das Konzept des „Supergreißlers“ präsentiert: ein Nahversorger, der die Erdgeschoßzonen in großen Wohnbauten beleben sollte. Doch seitdem hat sich nicht viel getan. Nur ein derartiges Geschäft hat bisher eröffnet.

Der damals frischgebackene rote Parteivorsitzende und wenig später auch Bürgermeister Michael Ludwig hatte im März 2018 einige Projekte für Wien angekündigt. Darunter waren eine Sommerbühne am Donauufer und die „Supergreißler“. Im April 2019 eröffnete die erste Filiale in der Simmeringer Geringergasse unter dem geänderten Namen „Stadtgreißler“. Rein äußerlich unterscheidet sich das Geschäft nicht von einem üblichen Supermarkt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Geschäft von Spar betrieben wird. Im Geschäft werden Langzeitarbeitslose und Menschen über 50 Jahren durch eine Kooperation mit dem AMS ausgebildet.

„Uns ist Corona dazwischengekommen“

Das Konzept sieht Dienstleistungen für Senioren vor. Dazu zählen Unterstützungsangebote wie etwa Auswahlhilfen beim Einkauf, die Begleitung zu Arztterminen oder das Vorlesen aus Zeitungen und Büchern. Der „Stadtgreißler“ sollte zu einer Drehscheibe werden, „wo Leute zusammenkommen und sich gegenseitig helfen“, sagte eine Sprecherin von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ).

Zur Umsetzung der „Stadtgreißler“ hatte die Stadt möglichen Interessenten Hilfe bei der Suche nach günstigen Lokalflächen in Aussicht gestellt. Allerdings wurde bis jetzt kein weiterer „Stadtgreißler“ eröffnet. „Uns ist Corona dazwischengekommen“, sagte eine Sprecherin. Denn es habe zwar bisher „mit rund zehn Interessenten“ Gespräche gegeben, aber wegen der wirtschaftlichen Unsicherheit habe sich nichts Konkretes ergeben. „Im Moment warten alle, dass es besser wird. Denn der Betrieb muss sich wirtschaftlich ja rechnen“, so die Sprecherin.