Fahrradbote
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Wirtschaft

Trend: Supermarktlieferung in 15 Minuten

Im Supermarkt einkaufen, ohne in den Supermarkt zu gehen: Das Angebot an Lieferservices wird immer größer. Der neueste Trend dabei: Die Firmen versprechen eine Lieferung innerhalb von 15 Minuten ab der Bestellung.

Die Online-Bestellung von Lebensmitteln ist nicht neu, allerdings die garantierte Lieferung innerhalb von 15 Minuten. Diesen Service samt dazugehörige Supermärkte bietet etwa Mjam, das bisher vor allem als Zustellservice für fertig zubereitetes Essen bekannt ist. In den Märkten sieht man aber keine Kundinnen und Kunden. Für den Zustellservice gehen sogenannte Picker einkaufen.

Eine Mitarbeiterin des „Jokr“-Marktes schlichtet Lebensmittel ein, die dann an die Kunden ausgeliefert werden
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Jokr setzt auf eigene Warenlager, die in Wien verteilt sind

Fahrradboten liefern bestellte Waren

Bis zu fünf Picker sind pro Markt tätig und arbeiten die Bestelllisten ab. Die bestellten Waren übergeben sie dann an einen Fahrradboten. Im Februar wurde der erste Markt eröffnet, bisher gibt es drei. „Das besondere ist, dass wir bei Mjam eine Logistikkapazität und Infrastruktur haben, auf die wir auch für unsere Supermarktzustellungen zurückgreifen, deshalb sind die 15 Minuten möglich“, sagte Susanne Luger, die die Logistik bei mjam market leitet, gegenüber „Wien heute“.

Ausgeliefert wird derzeit im Westen Wiens, in den Bezirken Mariahilf bis Alsergrund und Rudolfsheim-Fünfhaus bis Döbling. "Die Ziele sind aber sehr ambitioniert. Wir werden noch im September zwei weitere mjam markets in Wien eröffnen und haben vor, sehr, sehr schnell eine Abdeckung in ganz Wien zu erreichen“, sagte Luger.

Der Einkauf kommt in 15 Minuten

Dass man sich Lebensmittel in einen Online Warenkorb zieht, ist nicht neu. Dass man diesen Warenkorb dann aber innerhalb von 15 Minuten tatsächlich in der Hand hat, schon. Während man den Anbieter Mjam vor allem als Zustellservice für fertig zubereitestes Essen kennt, kommt jetzt ein neues Segement dazu – eigene Supermärkte.

„Es ist ein großer Convenience-Faktor dabei“

Ein weiterer Anbieter auf dem Wiener Markt ist Jokr. Auch hier setzt man auf eigene Warenlager, die in Wien verteilt sind. Fünf gibt es bereits in der Stadt. „Wir sind gerade im Ausbau eines sechsten. Wir werden bis Anfang September den gesamten inneren Gürtelbereich beliefern und wollen bis Anfang Oktober im fast gesamten Wiener Raum aktiv sein“, sagte Jokr-Österreich-Geschäftsführer Lukas Grabenwöger.

Der Markt für den Online-Lebensmitteleinkauf wächst vor allem seit Ausbruch der CoV-Pandemie. „Die Kunden nehmen das Produkt und unser Service sehr stark an, trotz der großen Dichte des stationären Einzelhandels. Es ist ein großer Convenience-Faktor dabei, sich die Produkte des täglichen Bedarfs direkt in sein Wohnzimmer liefern zu lassen“, sagte Grabenwöger.

Geliefert wird bei allen Anbietern übrigens ausschließlich von Montag bis Samstag. Am Sonntag werden keine Lebensmittel gebracht. Die Zutaten für das Frühstück am Montag, könnten dann also erst in der Früh bestellt werden. Aber: Sie sollen ja bereits 15 Minuten später an der Wohnungstür sein.