Allee im Augarten
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Chronik

Warnung vor Baumfällungen im Augarten

In der Leopoldstadt gibt es Befürchtungen, dass Teile des Augartens zu einer Veranstaltungszone umgewandelt werden. Dafür müssten rund 60 Bäume gefällt werden. Laut Bundesgärten ist aber noch offen, ob es eine Umgestaltung geben wird.

„Aus unserer Sicht ist das ein Ding der Unmöglichkeit. In Zeiten des Klimawandels brauchen wir die Bäume, brauchen wir das Grün. Der Augarten ist ein Erholungsraum für viele Menschen“, betonte der stv. Bezirksvorsteher Bernhard Seitz von den Grünen. Er befürchtet, dass Bäume gefällt werden müssen, um den Platz wieder in seinen historischen Zustand zu verwandeln. Doch der Augarten sei keine Veranstaltungszone. Dafür gebe es in Wien bereits ausreichend versiegelte Straßen und andere Orte wie etwa die Kaiserwiese. „Wir brauchen keine zweite Zone, wo man Halligalli macht“, so Seitz.

Für Eventzone: Grüne befürchten Baumfällungen im Augarten

Der Sechseckplatz nordwestlich des Flakturms könnte zum Veranstaltungsbereich werden. Laut Bundesgärten ist die Ausführung der Umbauten noch völlig offen.

Keine „Halligalli“-Zone

Konkret geht es um den Sechseckplatz neben dem Flakturm. Von „Halligalli“-Veranstaltungen sei keine Rede und die Ausführung der Umbauten noch völlig offen, sagte Katrin Völk, die Direktorin der zuständigen Bundesgärten. Aufnahmen mittels Bodenradar hätten aber gezeigt, dass der Sechseckplatz während der Kaiserzeit auch für Konzerte genutzt worden sei: „Es ist nicht im Interesse der Österreichischen Bundesgärten, dass hier die großen Veranstaltungen stattfinden. Wir haben gesehen, es war einmal Veranstaltungsfläche“, so Völk.

Sie bezeichnete den Platz als eine Option für ein Nutzungskonzept, das könnte etwa auch ein Christkindlmarkt sein. Würde der ursprüngliche Zustand tatsächlich aber wieder hergestellt werden, dann müsste die später errichtete Allee gefällt werden: „Sollte es tatsächlich sein, dass wir hier Bäume fällen müssen, wird es natürlich zu einer Nachpflanzung im Augarten kommen. Wir haben größtes Interesse, hier möglichst nachhaltig und ökologisch vorzugehen.“

Rasenfläche auf Schüsselwiese wird erneuert

Ein Nutzungskonzept soll im nächsten Jahr vorliegen. Dabei sollen das Bundesdenkmalamt und auch Anrainer eingebunden werden. Laut den Bundesgärten wurden im Augarten Bestandsaufnahmen nicht nur für den Sechseckplatz gemacht, sondern auch für die Schüsselwiese vor dem Flakturm und das Sängerknabenparterre. Auf der Schüsselwiese wird demnach die Rasenfläche erneuert. Das derzeit öffentlich nicht zugängliche Sängerknabenparterre soll saniert und dann geöffnet werden.