Die Schriftstellerin Elfriede Jelinek
APA/Roland Schlager
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Kultur

Elfriede Jelinek wird Ehrenbürgerin Wiens

Die Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek wird Ehrenbürgerin der Stadt Wien. Das wird auf Vorschlag von Bürgermeister Michael Ludwig und Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (beide SPÖ) im Kulturausschuss am kommenden Dienstag beschlossen.

„Es ist eine Ehre für die Stadt Wien, dass Elfriede Jelinek die Ehrenbürgerschaft annehmen wird. Die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin ist eine der bedeutendsten und produktivsten Dramatikerinnen unserer Zeit“, twitterte Ludwig. Theaterstücke, Romane, Hörspiele und Essays – Jelinek beherrsche alle Formen des literarischen Schreibens und nutze auch den digitalen Raum, wie kaum eine andere.

„Ikone der zeitgenössischen Literatur“

Kaup-Hasler bezeichnete die 2004 mit dem Nobelpreis geehrte Schriftstellerin, die im Oktober ihren 75er feiert, als „Ikone der zeitgenössischen Literatur mit der Strahlkraft eines Popstars“, die „mit ihren wuchtigen Texten eine herausragende, eine einzigartige Stellung in der Literaturwelt“ einnehme. „Sie schafft es, in ihrem Werk große Dichtkunst mit politischer Analyse und Haltung zu verbinden. Ob Irakkrieg, der höchst problematische Umgang Österreichs mit seiner Nazi-Vergangenheit oder mit Asylwerbern: Ihre Stimme wird gehört und ist unverzichtbar.“

Elfriede Jelinek erhält ihre Nobelpreis-Urkunde
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2004 erhielt die Schriftstellerin den Literaturnobelpreis

Endgültig beschlossen wird die Auszeichnung für die gebürtige Steirerin dann am 22. September im Gemeinderat. Die Verleihung werde in Anwesenheit von Bürgermeister und Stadträtin in kleinem Rahmen stattfinden, hieß es.

13 Ehrungen in den vergangenen 20 Jahren

Zu Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürgern kann der Gemeinderat laut Wiener Stadtverfassung Personen ernennen, „die sich um die Republik Österreich oder die Stadt Wien besonders verdient gemacht haben“. Allzu oft wird davon nicht Gebrauch gemacht. In den vergangenen 20 Jahren wurden 13 Persönlichkeiten – darunter Eric Hobsbawm (2008), Friederike Mayröcker (2015) und Hugo Portisch (2018) – auf diese Art und Weise gewürdigt.