Börsenparkett in der Wiener Ringstraße
Börse Wien
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Wirtschaft

Börse feiert 250-jähriges Bestehen

Die Wiener Börse feierte am Donnerstag ihr 250-jähriges Jubiläum: Der erste Handelstag – initiiert von der damaligen Kaiserin Maria Theresia – fand am 2. September 1771 statt. Ferdinand Habsburg-Lothringen, Nachkomme von Maria Theresia, läutete den Handel ein.

Erste Bemühungen zur Gründung einer Börse in Wien gab es im Jahr 1761. Zehn Jahre später erließ Maria Theresia am 1. August 1771 per Patent die Eröffnung einer staatlichen Börse, ein Monat später erfolgte der Start. Zu Beginn wurden Anleihen, Wechsel und Devisen gehandelt. Die erste Börse residierte am Kohlmarkt. Von dort ist sie seitdem rund 15 Mal umgezogen. Heute hat die Wiener Börse ihren Sitz im Palais Caprara-Geymüller in der Wallnerstraße 8 im ersten Wiener Gemeindebezirk.

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Gründungspatent 1761 von Maria Theresia
Österreichisches Staatsarchiv
Maria Theresia erließ am 1. August 1771 per Patent die Eröffnung
Börsenparkett in der Wiener Ringstraße
Börse Wien
Die Börse zog im Laufe der Geschichte mehrfach um
Wiener Börse Kurszettel von 1771.
Börse Wien
Der allererste Handelstag fand am 2. September 1771 statt

Mit der Oesterreichischen Nationalbank notierte ab 1818 die erste Aktie in Wien. Seit 1869 können Anleger in Porr- und Wienerberger-Aktien investieren, die ältesten durchgehend notierten Gesellschaften an der Wiener Börse. Im Mai 1991 startete der österreichische Aktien-Leitindex ATX und es wurde zunehmend elektronisch gehandelt. Seit der Einführung von Xetra im Jahr 1999 wird der Handel an der Wiener Börse komplett digital abgewickelt.

250 Jahre Wiener Börse

Die Wiener Börse ist am Donnerstag ein Vierteljahrtausend alt: 2. September 1771 war der erste Handelstag in Wien, nachdem Kaiserin Maria Theresia die Gründung der Nationalbörse zehn Jahre zuvor initiiert hatte.

„Wissen um Aktienmarkt darf kein Elitenthema bleiben“

„Es ist mir eine besondere Ehre, heute die Börsenglocke zu läuten und mit ihr den Start in die nächsten 250 Jahre“, sagte Habsburg-Lothringen. Wiener-Börse-Chef Christoph Boschan warb für die Vorzüge von Aktien und Anleihen. „Industrienationen, die den Kapitalmarkt zu nutzen wissen, werden schneller und nachhaltiger wachsen. Gleichzeitig erhalten die Bürger die Möglichkeit, ihr Kapital in innovative Unternehmen zu investieren“, sagte der Börsenvorstand. „Das Wissen darüber sollte der künftigen Anleger-Generation in die Schultüte gepackt werden. Denn Wissen um den Aktienmarkt darf kein Elitenthema bleiben.“

Ferdinand Habsburg-Lothringen läutet eine Glocke
APA/Herbert Neubauer
Ferdinand Habsburg-Lothringen, Nachkomme von Maria Theresia, läutete den Handel ein

Anlässlich des Jubiläums besuchte auch Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) am Donnerstag den Handelsplatz. „Die Wiener Börse ist der Garant für einen funktionierenden Kapitalmarkt in Österreich und ermöglicht damit Wirtschaftswachstum und einen gesunden Arbeitsmarkt“, sagte Blümel. Der Minister will die Behaltefrist für Aktien wiedereinführen, „damit die Österreicher einen höheren Anreiz erhalten, ihr Geld in die heimische Wirtschaft investieren“.