Klimaaktivisten in Hirschstetten
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Chronik

Klimablockade bei Stadtstraße ausgedehnt

Die Blockade gegen die Stadtstraße Aspern hält an, seit Freitag auch auf einem dritten Baustellenabschnitt bei der Südosttangente. Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten wollen mit ihren Camps die Bauarbeiten so lange verzögern, bis es zu einem Baustopp kommt.

In Hirschstetten protestieren Jung und Alt, Anrainerinnen und Anrainer, Klimaaktivistinnen und -aktivisten. Bei einem sogenannten Baustellenkonzert am Donnerstagabend waren laut Polizei rund 250, laut Veranstalter 500 Demonstrierende dabei.

Findet hier gerade ein zweites "Hainburg statt? „Damals bei der Stopfenreuther Au und in Hainburg hat das auch einen Sinn gehabt und das ist tatsächlich verhindert worden“, sagt ein Aktivist gegenüber „Wien heute“.

Neben der Bühne befindet sich eine der drei besetzten Baugruben. Hier soll die Stadtstraße im Jahr 2026 an die A23 anknüpfen – eine Zwischenverbindung zum Lobautunnel. Die ASFINAG hält an ihren Bauplänen fest und setzt vorerst auf Dialog.

Klimaaktivisten in Hirschstetten
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Eine der drei besetzten Baugruben direkt neben der Südosttangente

„Keine grauslichen Bilder“ gewünscht

Einige Aktivisten zelten abseits der Baustelle im genehmigten Camp. Lebensmittel bekommen sie von Anrainerinnen und Anrainern und „Lebensmittelrettern, die in der Stadt unterwegs sind und dann mit der Lieferung herkommen.“

80 bis 100 Leute pro Tag übernachten hier im Schnitt. Es herrscht ein Kommen und Gehen. „Es wird ein bisschen darauf spekuliert, dass wir mit Montag, mit Schulstart, sehr viel weniger werden, aber ich glaube, man will auch nicht die grauslichen Bilder einer Räumung von jungen Menschen, die friedlich für ihre Zukunft einstehen“, so Aktivistin Lena Schilling. Nächste Woche Donnerstag soll bei einem weiteren Konzert der Wiener Sänger Voodoo Jürgens auftreten.

Wiener Stadtstraße: Lage bei der Besetzung

Schülerinnen, Eltern und viele andere sind bei der Blockade gegen die Stadtstraße Aspern dabei. Seit Freitag wird auch auf einem dritten Baustellenabschnitt bei der Südosttangente protestiert.

Öffi-Ausbau statt Autostraßen

Statt neuer Straßen fordern die Organisationen, darunter Fridays For Future, der Jugendrat und „System Change, not Climate Change!“, und auch die Wiener Grünen, dass der vor Jahren geplante Öffi-Ausbau endlich kommt.

„Es sind diverseste Straßenbahnen geplant. 25-Verlängerung in die Seestadt, es ist eine Linie 27 von Floridsdorf geplant in die Donaustadt, vor allem diese Tangentialverbindungen zwischen Floridsdorf und Donaustadt“, so Gemeinderätin Heidemarie Sequenz (Grüne). Bei den Bundesgrünen steht derzeit noch die Lobautunnel-Evaluierung im Fokus – eine Entscheidung dazu soll es noch diesen Monat geben.