Bei den meisten Beschwerden geht es ums Geld. Viele Urlauberinnen und Urlauber warteten nach einer stornierten Reise lange auf die Rückerstattung, obwohl es Fristen gebe, so Emanuela Prock von der Arbeiterkammer Wien. „Bei Flugbuchungen wäre es so, dass es binnen sieben Tagen zu erstatten ist und bei Pauschalreisen unverzüglich, spätestens jedoch binnen 14 Tagen ab Zugang der Rücktrittserklärung“, so die Expertin im Radio-Wien-Interview.
Durch die Vielzahl der Fälle könne sich das verzögern. Mehr als ein paar Wochen auf des Geld warten zu müssen ist laut der Expertin aber zu lange. Die Zahlen bei den Beschwerden und Reklamationen sprechen jedenfalls eine eindeutige Sprache: Im Vergleich zu 2019 sind die Fälle um 150 Prozent gestiegen.
Wiener Hotellerie „über den Erwartungen“
Die Tourismusbranche hat unter dem Coronavirus besonders gelitten, nun stehen die Zeichen aber auf Entspannung: „Wir sehen eine leichte Erholung. Wir sind immer noch unter dem Niveau von 2019, aber es gibt positive Zeichen“, so Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner im „Wien heute“-Interview. „Wenn die Menschen die Möglichkeit haben zu reisen, tun sie das auch.“

„Eigentlich sind die Zahlen über den Erwartungen gewesen“, so Kettner. Insgesamt gibt es in Wiens Hotels eine Auslastung von rund 40 Prozent. Das sei im Vergleich zu Vor-Pandemie-Jahren zwar nur rund die Hälfte, aber zumindest die Preise seien nicht eingebrochen. „Wir haben ja viele Märkte wie die USA oder Asien nicht zur Verfügung“, meinte der Tourismusdirektor. Aber man sehe, sobald es Flugverbindungen gebe, würden diese auch genutzt.
Bilanz des Coronavirus-Sommers
Mit dem Ende der Ferien neigt sich auch der Sommer dem Ende zu. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hatte einen „Sommer wie damals“ ausgerufen. Einiges wurde gelockert, bei vielen standen auch Urlaubsreisen wieder auf dem Sommerprogramm.
Deutlich mehr Gäste aus den Emiraten und Israel
Gut gehe es dagegen auf den Märkten Vereinigte Arabische Emirate sowie Israel – da verzeichne man ein Nächtigungsplus von 1.000 bzw. 2.000 Prozent. Die „traditionellen Hauptmärkte“ in Europa – Deutschland, die Schweiz, Italien und Frankreich – würden derzeit gute Zahlen liefern. „Die USA sind trotz Lockdowns und offizieller Reisebeschränkungen immer noch ganz gut im Spiel.“ Das sei gerade in der Luxushotellerie wichtig, deshalb sehe man hier eine ganz leichte Erholung.