Eingang zu Intensivstation
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Intensivbetten werden aufgestockt

In den Wiener Spitälern zeigt sich die vierte Welle bereits deutlich. Einige normale Krankenstationen werden nun wieder zu Überwachungsstationen für CoV-Intensivpatientinnen und -patienten.

413 CoV-Neuinfektionen wurden seit Sonntag in Wien gemeldet. Fast 120 Personen sind derzeit wegen Covid-19-Erkrankungen in Spitalsbehandlung, 66 davon auf Intensivstationen. Innerhalb von zwei Wochen hat sich ihre Zahl mehr als verdoppelt – am 23. August waren es 20 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen.

Der Anstieg der CoV-Zahlen sorgt dafür, dass eine weitere Stufe im Maßnahmenplan des Wiener Gesundheitsverbunds erreicht wurde: Stufe drei im Wiener CoV-Plan, damit werden einige normale Krankenstationen wieder zu Überwachungsstationen für CoV-Intensivpatientinnen und -patienten.

Intensivbetten werden aufgestockt

In den Wiener Spitälern werden einige normale Krankenstationen wieder zu Überwachungsstationen für CoV-Intensivpatienten umfunktioniert.

Keine Verschiebung von Operationen

Noch nicht erreicht sei aber die Grenze, ab der auch die Verschiebung von Operationen notwendig wäre, hieß es am Montag aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gegenüber Radio Wien. Ab 150 Personen auf Intensivstationen müssten Eingriffe verschoben werden. Doch schon zuvor werden Operationen von Spitälern des Wiener Gesundheitsverbundes an Fondsspitäler ausgelagert. Der bisherige Tageshöchstwert an Intensivpatientinnen und -patienten in Wien waren knapp 250 am 12. April.

Im Worst-Case-Szenario sind in Wien 364 Intensivbetten für CoV-Patienten verfügbar. Das bedeutet aber eine deutliche Überschreitung der systemkritischen Auslastungsgrenze von 33 Prozent. Sind mehr als ein Drittel der Intensivbetten mit Cov-Patienten belegt, treten diese in Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten. Auf Normalstationen stehen in Wien maximal 777 Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung.

Großteil nicht vollständig immunisiert

Übereinstimmend sagen Mediziner, dass von den Intensivpatienten eine große Mehrheit nicht gegen das Coronavirus geimpft ist. Wie die Belagzahlen der vergangenen drei Wochen zeigen, sind im Schnitt 96,9 Prozent der Intensivpatienten nicht vollständig immunisiert. Bei den Patienten auf Normalstationen sind 87 Prozent nicht geimpft.

Darunter sind aber auch teilimmunisierte und immunsupprimierte Menschen. Werden diese weggerechnet, sind derzeit laut Angaben der Stadt Wien 82 Prozent der Intensivpatienten ungeimpft, bei den Covid-19-Patienten auf Normalstationen sind 75,8 Prozent ohne Impfschutz.

Die meisten Impfungen in Wien

Unterdessen stockt die Impfkampagne immer weiter. Am Sonntag wurden österreichweit nur 1.945 Immunisierungen verabreicht, davon 1.669 in Wien (85 Prozent). In Vorarlberg war es eine Impfung, in Salzburg zwei. In der vergangenen Woche wurden drei von zehn Impfungen in Wien durchgeführt (24.223 von 82.769). Bei den Erstimpfungen hat Wien Vorarlberg damit mittlerweile überholt.

Noch weniger Impfungen als vorige Woche gab es in Österreich zuletzt in der letzten Jänner-Woche mit 48.716 Stichen – als aber noch Impfstoffmangel herrschte. Außerdem war der Sonntag mit seinen 1.945 Immunisierungen der schwächste Impftag seit 31. Jänner, damals wurden – ebenfalls an einem Sonntag – 1.428 Impfungen verabreicht.