Energie-autarkes Haus bei Open House
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Kultur

„Open House“: Altbau jetzt klimaneutral

Beim Wiener Architekturfest „Open House“ werden heute und morgen 52 klimafreundliche Gebäude präsentiert. Darunter ist der erste Altbau in Wien, der mit CO2-freier Energieversorgung revitalisiert worden ist.

Der sogenannte „Smart Block“ liegt in der Geblergasse, in der Nähe des Hernalser Gürtels. Das Gründerzeithaus mit 16 geförderten Mietwohnungen ist mit Gemeinschaftsgarten und neuen breiteren Balkonen, eigentlich Laubengängen barrierefrei und klimaneutral umgestaltet worden. Heizen und Kühlen funktioniert jetzt mit Geothermie über Sonnenkollektoren und Wärmepumpe.

Kreislaufwirtschaft übers Jahr

„Wir nutzen die solare Energie im Sommer, die wir über entsprechende Anlagen einfangen, speichern das im Boden und im Winter holen wir das über Wärmepumpen wieder heraus – sprich über Geothermie 2.0, das ist eine Kreislaufwirtschaft. Wir holen im Sommer herein und geben im Winter wieder heraus“, erklärte Architekt Johannes Zeininger gegenüber „Wien heute“.

Architekturfestival „Open House“

Beim Architekturfestival „Open House“ am kommenden Wochenende öffnen 52 innovative Gebäude in der Stadt ihre Türen. Das Motto: Raus aus dem Asphalt, rein in die Fassaden- und Dachbegrünung.

Musterprojekt für Altbauten

Auch das Nachbarhaus mit neun Wohnungen hängt im „Smart Block“ liegenschaftsübergreifend im sogenannten Anergienetz. „Das ist eine Art Ringleitung im Block, wo schrittweise im Lego-Baukasten-System die Gebäude, wenn sie saniert werden, ihre nachhaltige Energie eintragen und auch wieder herausnehmen“, so Zeininger.

Von den rund zwei Millionen Euro an Kosten kommt etwa ein Drittel aus Fördermitteln für die Umgestaltung der beiden Häuser mit insgesamt rund 1700 Quadratmetern Wohnfläche. Weitere Häuser in der Nachbarschaft dem Beispiel von Smart Block folgen und sich im Anergienetz anschließen.

„Für mich ist dieses Projekt wirklich ein Musterbeispiel dafür, wie eine Entwicklung in der Bestandsstadt, also dort wo wir schon seit langem Gründerzeithäuser haben, ausschauen könnte. Unser Ziel ist natürlich die klimaneutrale Stadt, das lässt sich in Stadterweiterungsgebieten bei Neubauten leichter umsetzen, hier ist ein gelungenes Beispiel, wie es in der Stadt ausschauen kann, wo die Häuser hundert Jahre oder älter sind“, so Ulli Sima (SPÖ), Stadträtin für Innovation und Stadtplanung.