Ringstraße in Wien
ORF.at/Kaja Stepien
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Verkehr

Hälfte der Wiener Haushalte ohne Auto

47 Prozent der Haushalte in Wien lebt laut Verkehrsclub Österreich ohne Auto. Für den VCÖ ist das „der Aufbruch in ein neues Mobilitätszeitalter“, wie bei der Verleihung des Mobilitätspreises klargestellt wurde.

„Die Art und Weise, wie wir uns künftig fortbewegen, ist neben andern Faktoren wie Begrünung, Entsiegelung und Kühlung entscheidend für die Lebensqualität in unserer Klimamusterstadt. Dies spiegelt sich auch in den innovativen und nachhaltigen Projekten wieder, die heute hier mit dem Wiener VCÖ-Mobilitätspreis ausgezeichnet werden“, sagte Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Preis für FH Campus Wien

Der VCÖ-Mobilitätspreis, der von Sima, dem VCÖ und den ÖBB vergeben wird, stand heuer unter dem Motto „Aufbruch in der Mobilität“. Der FH Campus Wien hat den VCÖ-Mobilitätspreis für die Aktion „Fitte Wadl – fitte Umwelt“ gewonnen.

Dabei arbeitet der Campus in Kooperation mit der Bezirksvorstehung Favoriten daran, dass möglichst viele der 600 Bediensteten und 7.000 Studierenden klimafreundlich mit dem Fahrrad oder in Kombination von Öffis und zu Fuß gehen zum Campus kommen. Neben der Verbesserung der Treibhausgasbilanz stehen auch die positiven Effekte auf die Gesundheit im Fokus.

Neben dem FH Campus Wien wurden auch das Logistik-Forschungsprojekt RemiHub und die Thaliastraße ausgezeichnet, die bis 2025 klimagerecht umgestaltet werden soll.

Mehr Fahrräder, weniger Autos

Der „Aufbruch in ein neues Mobilitätszeitalter“ sei in Wien bereits erkennbar, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Seit dem Jahr 2006 legen die Wienerinnen und Wiener mehr Wege mit dem Öffentlichen Verkehr als mit dem Pkw zurück. In acht Bezirken ist seit dem Jahr 2005 bei steigender Einwohnerzahl die Zahl der Pkw gesunken.

„Die Zahl der autofreien Haushalte ist in Wien seit dem Jahr 2010 um 85.000 auf 430.000 im Jahr 2020 gestiegen. Bereits 47 Prozent der Wiener Haushalte sind autofrei. Die Anzahl der Radfahrten hat sich in Wien seit dem Jahr 2005 verdoppelt“, so VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Die Wienerinnen und Wiener würden auch fleißig zu Fuß gehen, heißt es. Bereits vor der Pandemie im Jahr 2019 „wurden mehr Wege zu Fuß als mit dem Auto zurückgelegt, im Vorjahr mit 37 Prozent der Alltagswege ein neuer Gehrekord aufgestellt. Seit Jahren gibt es in Wien mehr Öffi-Jahreskartenbesitzer als zugelassene Pkw.“