Coronavirus

Maßnahmengegner demonstrierten wieder

Die Gegner und Gegnerinnen der CoV-Maßnahmen haben am Samstag ihre längere Demopause beendet. Sie trafen einander zum Protest. Nach einer Kundgebung auf dem Karlsplatz zogen Protestierende am späten Nachmittag dann noch über die Wienzeile zum Westbahnhof.

Der Auftakt für die größte Aktion erfolgte am Hauptbahnhof. Von dort marschierten die Teilnehmerinnen und Teilehmer am frühen Nachmittag zum Resselpark. Dort fand eine Kundgebung statt. Vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz fand bereits gegen 12.30 Uhr eine Aktion für medizinisches Personal statt, das sich gegen einen „Impfzwang“ einsetzen will. Laut Exekutive erschienen etwa 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Am Marsch nahmen laut Polizei zunächst rund 1.000 Menschen teil. Bei der Kundgebung am Karlsplatz waren es laut Exekutive dann etwa 2.000, da auch Personen, die sich zuvor am Ballhausplatz versammelt hatten, dazustießen. Unter den Teilnehmenden befanden sich auch Mitglieder der rechtsextremen Identitären. Die Organisatoren selbst schätzten die Zahl auf mindestens 4.000, wie Demoinitiator Martin Rutter sagte.

Initiator: Datum nicht zufällig

Er ließ die Anwesenden in seiner Rede wissen: „Wir treffen uns heute nicht zufällig am 11. September.“ Man verbinde den Tag nach den Anschlägen in den USA 2001 mit Gewalt. Zugleich verspüre auch nun hier jeder, wie er unter Druck gesetzt werde.

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Demonstranten mit Östereich-Fahne
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Zahlreiche Polizisten, Demonstranten
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„Schluss mit Corona Faschismus“ – Banner auf dem Boden
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Demonstranten mit Schild „Es sind viele“
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Demonstranten mit Schild „Kurz muss weg“
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Viele Demonstranten
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Demonstrantin
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Demonstranten
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Demonstrantin
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Demonstranten mit Östereich-Banner
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Demonstrant mit Slogans
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Demonstranten, Polizeiauto
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„Kurz muss weg“ Schild
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Rutter übte harsche Kritik an den CoV-Maßnahmen und nahm nicht nur die Bundesregierung, sondern auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und die Justiz ins Visier. „Ich frage mich, wo war der Verfassungsgerichtshof, der die unfassbaren Zustände nicht beendet hat.“ Rutter beklagte, es gebe „viele Tote und Geschädigte durch die Impfung“ und warnte vor Quarantänecamps, wie sie in Australien geplant seien und die an sowjetische Gulags gemahnen würde, wie er befand.

„Freiheit kriegt man nicht geschenkt“

„Freiheit kriegt man nicht geschenkt, sondern muss man sich holen“, so Rutter. Unter diesen wurden unter anderem Kreidestifte verteilt, um damit das Pflaster mit Parolen zu versehen. „Corona ist schwach“ hieß es da etwa. Auch über dem Rednerpult prangte ein großes, auf der Karlskirche montiertes Transparent. „Mir fehlt das Meer“ war darauf zu lesen. Montiert wurde es schon vor längerer Zeit, es hatte nichts mit der Demo zu tun. Die Installation wurde im Rahmen einer Künstlerhaus-Ausstellung zur Pandemie angebracht.

Demo gegen Corona-Maßnahmen

Auf diversen Onlineforen wurde seit Tagen für eine „Megademo“ mobilisiert. Angemeldet wurden mehrere Kundgebungen mit CoV-Bezug, etwa mit dem Titel „Nein zur Impfung mit Zwang oder Druck“. Zwei der Veranstaltungen wurden jedoch untersagt.

Polizei: „Friedlicher und ruhiger“

Der Protestzug vom Hauptbahnhof zur Karlskirche bot das inzwischen gewohnte Bild: Transparente, T-Shirts und Aufkleber mit Slogans wie „Impfen? Sicher nicht!“, „Leider nur gesund“, „Hände weg von unseren Kindern!“ und „Schluss mit Test- und Impfzwang“ waren zu sehen. Trommeln und Trillerpfeifen sorgten für akustische Begleitung. Meistskandierter Slogan bei der Demo war einmal mehr „Kurz muss weg“.

Zwischenfälle seien zunächst nicht gemeldet worden, wie die Polizei mitteilte. Die Situation sei auch anders als zu jener Zeit, als noch strenge CoV-Bestimmungen zu beachten waren, sagte ein Polizeisprecher. Nun müsse man keine Verstöße gegen den Mindestabstand oder die Maskenpflicht mehr ahnden. Das führe dazu, dass Kundgebungen friedlicher und ruhiger verlaufen würden.

Demozug zum Westbahnhof

Gegen 16.30 Uhr setzte sich dann ein Demonstrationszug in Richtung Wienzeile in Bewegung. Die Polizei sperrte die Straßen in Richtung Ring. Laut Polizei kam es zu keinen größeren Auseinandersetzungen. Gegen 18.00 Uhr trafen die Demonstranten auf Höhe Westbahnhof ein, wo die Kundgebung ihren Abschluss fand.