Chronik

13-Jährige getötet: Auslieferung erst 2022

Der vierte Verdächtige im Fall der im Juni in der Donaustadt getöteten 13-Jährigen wird wohl erst nächstes Jahr nach Wien ausgeliefert. Der 22-Jährige war in einem Londoner Hotel verhaftet worden. Die Anhörung ist für Jänner geplant.

Die britischen Boulevardmedien „The Sun“ und „Daily Mail“ berichteten, dass der Verdächtige am 18. Juli mit einem Flüchtlingsboot über den Ärmelkanal gekommen sei und unter falschem Namen in Großbritannien um Asyl angesucht habe. Er wurde zunächst in einem Hotel in Ost-Lndon untergebracht, wo er offenbar rund zehn Tage blieb.

Als seine wahre Identität zutage gekommen sei und klar wurde, dass die österreichischen Strafverfolgungsbehörden ihn im Zusammenhang mit der Tötung der 13-Jährigen suchten, wurde er in dem Hotel Ende Juli festgenommen. Am 3. September gab es bereits eine Anhörung, bei der der Verdächtige aus seiner Haftanstalt online zugeschaltet war. Dabei erfuhr er Genaueres zu den Modalitäten seines Auslieferungsverfahrens.

Ecstasy verabreicht

Nach den bisherigen Ermittlungen dürfte die 13-Jährige aus dem niederösterreichischen Bezirk Tulln am 25. Juni den 22-Jährigen und einen weiteren jungen Mann am Donaukanal getroffen haben, wo ihr die beiden Ecstasy verabreicht haben sollen. Dann seien die beiden Afghanen gemeinsam mit dem Mädchen und einem weiteren Landsmann in dessen Wohnung in die Donaustadt gefahren, wohin auch der vierte Verdächtige – ein 23-Jähriger – gekommen sein soll. Dort wurden dem Mädchen weitere Drogen verabreicht. Mindestens zwei der vier Männer sollen sie vergewaltigt haben.

Dann dürfte das Herz des Mädchens zu schlagen aufgehört haben. Die Verdächtigen hätten ihr daraufhin Milch und Joghurt eingeflößt und sie unter eine Dusche gehalten. Doch der Teenager zeigte keine Lebenszeichen mehr. Sie sollen das Mädchen daraufhin in einen Teppich gewickelt und auf einem Grünstreifen an einen Baum gelehnt haben. Während drei Verdächtige innerhalb relativ kurzer Zeit festgenommen wurden, setzte sich der 22-Jährige ab. Gegen ihn wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen.