BERBERAFFEN UND MÄHNENSPRINGER SIND IM TIERGARTEN SCHÖNBRUNN UMGEZOGEN
APA/DANIEL ZUPANC
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Tiere

Neue Anlage für Berberaffen

Dem nordafrikanischen Atlasgebirge nachempfunden ist eine neue Attraktion des Tiergarten Schönbrunn. Berberaffen und Mähnenspringer sind in ihre neue, deutlich größere Anlage umgezogen. 1,3 Mio. Euro wurden seit dem Frühjahr 2020 verbaut.

„Schluchten, Steilwände, trockene Bachläufe und Plateaus vermitteln einen authentischen Eindruck aus dem Lebensraum der beiden Tierarten“, erläuterte Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Das vorhandene, steil abfallende Geländeprofil wurde genutzt und durch Kunstfelsen, die mit Bildhauertechniken erzeugt und mit Farbe zum Leben erweckt wurden, ergänzt. Die aufwendig kreierte Landschaft bietet den Tieren viel zum Entdecken. Neben Felsen stehen den Affen auch Bäume als Klettermöglichkeiten zur Verfügung.

Für zusätzliche Abwechslung können die Tierpflegerinnen und -pfleger sorgen. So befinden sich in den Felsen kleine Luken, in denen Futter für die Affen versteckt werden kann. Bei Futter-Raufen, die in die Felswände integriert wurden, können die Mähnenspringer eindrucksvoll ihre Trittsicherheit unter Beweis stellen. Die Felsen bieten auch Unterstände für die kalte Jahreszeit, integrierte Heizplatten sollen für Komfort bei den Tieren sorgen.

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Neues Gehege für Berberaffen und Mähnenspringer im Tiergarten Schönbrunn
ORF
Neues Gehege für Berberaffen und Mähnenspringer im Tiergarten Schönbrunn
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BERBERAFFEN UND MÄHNENSPRINGER SIND IM TIERGARTEN SCHÖNBRUNN UMGEZOGEN
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Neues Gehege für Berberaffen und Mähnenspringer im Tiergarten Schönbrunn
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Neues Gehege für Berberaffen und Mähnenspringer im Tiergarten Schönbrunn
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1.130 Quadratmeter in bester Lage um 1,3 Mio. Euro

Den Besucherinnen und Besuchern soll die Anlage mehrere unterschiedliche Einblicke bieten. Am oberen Ende sehen sie von einer Beobachtungsplattform die Tiere und dahinter eröffnet sich ein Blick über ganz Wien. Dazu kommt ein neues Gastro-Angebot: Mit dem „Mähnenspringer-Buffet“ kann man einen Teil des Dachs des Regenwaldhauses betreten, das Treiben in der Wohngemeinschaft beobachten und einen Ausblick auf den Nordosten Wiens genießen.

Gebaut wurde an der 1.130 Quadratmeter großen Anlage, die sich hinter dem Regenwaldhaus befindet, eineinhalb Jahre lang. Die Baukosten betrugen 1,3 Millionen Euro, die von der Schönbrunner Tiergarten Ges.m.b.H. beglichen wurden. Der Verein der Freunde des Tiergartens steuerte 100.000 Euro bei.

Wohngemeinschaft seit 1995

Berberaffen und Mähnenspringer bilden seit 1995 eine Wohngemeinschaft in Schönbrunn. Berberaffen zählen zu den stark gefährdeten Tierarten. Mähnenspringer sind durch Lebensraumverlust ebenfalls bedroht. Der Tiergarten Schönbrunn setzt sich eigenen Angaben zufolge auch direkt für den Schutz der Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Er unterstützt das Artenschutzprojekt Barbary Macaque Awareness and Conservation (BMAC), das in Marokko Bildungsprogramme in der Bevölkerung, vor allem in Schulen, durchführt und sich dafür einsetzt, illegal gefangene Berberaffen wieder anzusiedeln.

Die Anlage, die die Mähnenspringer und Berberaffen bisher bewohnt haben, wird mit dem angrenzenden Gehege der Himalaya Tahre zusammengelegt. Hier sollen verschiedene asiatische Gebirgstierarten einziehen. Das nächste Großprojekt des Tiergartens, das dringend nötige neue Aquarium, müsse nach den CoV-bedingten finanziellen Verlusten noch etwas warten und werde neu bewertet.