Leicht hatte es der auf Wienerisch singende Steinbach als Pionier des Festivals freilich nicht, fanden sich doch kaum drei Dutzend Fans zum Konzert ein. Dass seine neue Single ausgerechnet „Das Leben is hoat“ heißt, wird wohl trotzdem Zufall sein.
Überhaupt fiel der Zustrom zum Festivalgelände zumindest vor 18.00 Uhr sehr bescheiden aus. Von Schlangenbildung vor den Ticket-und Testkontrollen war man weit entfernt. Auch ins Festbühnenareal tröpfelten die Fans nur spärlich. So stand das Publikum beim ersten Act, der zwischen Rap und Pop angesiedelten Pippa, nur grüppchenweise vor der Bühne. Deutlich mehr Publikum war dann bereits beim Auftritt von Hearts Hearts dabei – die mit dem Spielen offenbar gar nicht mehr aufhören wollten und deutlich überzogen.
Auftakt für das Donauinselfest
„Wie nie zuvor“ heißt das Motto des heurigen Donauinselfestes und unter strengen Sicherheitsvorkehrungen hat das Fest begonnen.
Einlass nur mit negativem PCR-Test
Das Festivalareal versprüht eine gewisse Sperrzonenatmosphäre: So viele Laufkilometer an Sperrgittern hat die Donauinsel bisher wohl kaum gesehen. Damit wurden die Bühnenbereiche großflächig abgegrenzt, um Nichtberechtigten keinen Schlupfwinkel zu bieten. Für die Einlasskontrollen wurden eigene Schleusen errichtet.
Die Gratistickets wurden im Vorfeld verlost, der Zugang zum Areal ist ausnahmslos nur mit einem negativen PCR-Test möglich. Das gilt auch für Geimpfte. Alle drei Tage zusammengenommen dürfen insgesamt maximal 42.000 Menschen auf die Insel – ein Bruchteil der bis zu drei Millionen Gäste zu „normalen“ Festzeiten. Zudem darf sich das Publikum nicht frei am Gelände bewegen. Denn die Tickets sind jeweils einer bestimmten Bühne bzw. Area zugeordnet.
Vier Bühnen, nur österreichische Acts
Auf nur vier Bühnen findet das dreitägige, gänzlich von österreichischen Acts bestrittene Liveprogramm statt. Die Festbühne wird von FM4, Radio Wien und Ö3 bespielt. Am Freitag treten dort unter anderem Avec und Kruder & Dorfmeister auf, am Samstag – da ist es die „Radio Wien Festbühne“ – etwa Maddy Rose oder eine Reihe von Schlager- und Austropopvertretern, die mit Orchesterbegleitung und dem Dirigat von Christian Kolonovits ein „Best of Donauinselfest“ bieten, und am Sonntag Lisa Pac, Josh und Seiler & Speer.
Die Ö1-Kulturbühne stellt vorrangig Kabarett und Literatur in den Mittelpunkt. Der Bogen wird von Thomas Maurer und Viktor Gernot (Freitag) über Christoph Fritz und Nadja Maleh (Samstag) bis zu Stefanie Sargnagel und Lukas Resetarits (Sonntag) gespannt. Am Sonntagvormittag steht außerdem eine Kindershow am Programm.
Die GÖD/ARBÖ Radiobühne und die Schlagerbühne sind zu einer Area zusammengefasst. Das Line-up bietet hier am Freitag u.a. Wiener Wahnsinn und Semino Rossi, am Samstag Hot Pants Road Club und die Draufgänger und am Sonntag Andy Lee Lang, Reinhold Bilgeri und Marc Pircher.
ORF III überträgt live-zeitversetzt
Wer kein Gratisticket ergattert hat, kann die Höhepunkte des Festivals jedoch im Fernsehen verfolgen. ORF III überträgt live-zeitversetzt an allen drei Festivaltagen die Programmhöhepunkte. Tagsüber werden zudem unter anderem Höhepunkte aus den vergangenen Jahren gezeigt, am Samstag beispielsweise auch die Doku „Soundtrack Österreich“ zur österreichischen Musikgeschichte. Zudem senden Ö3, FM4 und Ö1 jeweils mehrere Stunden live von der Donauinsel.
Am Freitag sind auf ORF III etwa die Auftritte der Kabarettisten Thomas Maurer (20.15 Uhr) und Viktor Gernot (20.50 Uhr) zu sehen, sowie Kruder & Dorfmeister (21.40 Uhr) und AVEC (22.45 Uhr). Um 20.15 Uhr wird am Samstag das „Best of Donauinselfest“ mit Stars wie Ina Regen und Marianne Mendt übertragen. Am Sonntag kann man etwa die Auftritte von S.T.S. (13.50 Uhr), Rainhard Fendrich (15.20 Uhr) und Pizzera & Jaus (16.30 Uhr) sehen, um 21.15 Uhr dann das Konzert von Seiler & Speer.