Brennendes Dach
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Chronik

Dachbrand: Feuerwehr kam zufällig vorbei

Am Tag nach dem spektakulären Dachbrand in Wien-Mariahilf sind die Ermittlungen noch voll im Gang. Die Einsatzkräfte sprechen von Glück, dass niemand verletzt wurde. Ein Feuerwehrauto fuhr zufällig vorbei – so konnte sofort mit dem Löschen begonnen werden.

„Wir sind auf dem Sofa gelegen und dann waren da relativ laute Stimmen und Geschrei“, erzählt ein Hausbewohner im Interview mit „Wien heute“. Zunächst hätten sie sich nichts dabei gedacht, es seien schließlich Bauarbeiten im Haus. Dann hätten sie aber Brenngeräusche gehört. „Dann habe ich nun mehr meinen Pass genommen, und dann bin ich raus“, erzählt er.

„Ich hab jemanden gehört, der schrie ‚Feuer!‘“, erinnert sich ein Lokalbesitzer, der gerade vor dem Haus stand. Als er dann auf die andere Straßenseite gegangen sei, habe es bereits lichterloh gebrannt. Die Bauarbeiter auf dem brennenden Dach flüchteten über das Gerüst, andere alarmierten die Bewohnerinnen und Bewohner. „Die sind dann durch das ganze Haus gelaufen, haben alle Mieter rausgeklopft“, so Barbara Hofer von der Hausverwaltung Hofer Immobilien.

Haus nach Dachbrand
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Die Bauarbeiter flüchteten zum Teil über das Gerüst

Feuerwehrauto war auf Weg zu anderem Einsatz

Die Einsatzkräfte in einem zufällig vorbeikommenden Feuerwehrauto – eigentlich unterwegs zu einem anderen Einsatz – sahen den Brand und begannen sofort mit dem Löschen. In einer dreiviertel Stunde war so die Gefahr gebannt. Die Dachkonstruktion bestand vor allem aus Eisengestänge und Holz. „Die Feuerwehr hatte hier den Vorteil, sofort relativ rasch an das Brandgeschehen direkt zu kommen, ohne die Dachhaut öffnen zu müssen“, erklärt Christian Feiler, Sprecher der Wiener Berufsfeuerwehr.

Ermittlungen nach Dachbrand

Im Visier der Ermittlungen nach dem Dachbrand in der Kreuzgasse stehen Flämmarbeiten am Dach. Die Bewohner dürfen derzeit nicht in ihre Wohnungen, die obersten Stockwerke sind zerstört und müssen neu aufgebaut werden.

Zwei kritische Momente hätte es bei dem Einsatz jedoch gegeben, so Feiler: „Einerseits hat es sehr stark nach Gas gerochen, und zum anderen wurden bei den Löscharbeiten zwei Flüssiggasflaschen in Brand gefunden.“ Diese würden klassischerweise bei Flämmarbeiten zum Einsatz kommen. Nun müsse ermittelt werden, ob der Gasgeruch von den Gasflaschen oder von der Hausgasleitung stamme.

Bewohner können noch nicht in Wohnungen zurück

Die Bewohnerinnen und Bewohner dürfen vorerst nicht zurück. Die Wohnungen im oberen Bereich sind vom Löschwasser ruiniert. Der Dachgeschoßausbau selbst sei „zerstört“, schildert Christina Hammerschmid von Living-up Immobilien, man werde mit den Arbeiten wieder von vorne starten müssen.